EIN STREIFZUG DURCH DIE GESCHICHTE VON TADTEN
(c) 2017 Konrad Unger, 7151 Wallern
aus den originalen Unterlagen von OSR Franz Kurcsis
teilweise 1989 in der Feuerwehrfestschrift von Tadten veröffentlicht
(c) 2017 Konrad Unger, 7151 Wallern
aus den originalen Unterlagen von OSR Franz Kurcsis
teilweise 1989 in der Feuerwehrfestschrift von Tadten veröffentlicht
VORGESCHICHTLICHE ZEIT
Keinerlei Funde in unserem Gebiet weisen auf menschliches Leben in der Altsteinzeit hin. Reste von eiszeitlichen Großsäugern (Mammut in Gols, Riesenhirsch in Apetlon) wurden gefunden.
Vor mehr als 10.000 Jahren, in der Mittelsteinzeit, war unser Gebiet bereits von Menschen besiedelt (Funde in Neusiedl am See). In dieser Zeit lebten die Menschen von der Jagd und vom Fischfang.
In der Jungsteinzeit (6.000 - 2.300 v.Chr.) wurden die Menschen sesshaft, betrieben Ackerbau und machten aus Wildtieren Haustiere
In der Bronzezeit (2.300-750 v. Chr.) entstand der Beruf des Schmiedes. Wir unterscheiden diese Zeitspanne nach der Art, wie damals die Toten bestattet wurden:
Hockergräberkultur: Fundorte Jois und Gattendorf,
Hügelgräberkultur: Fundort Zurndorf - Schwert, Urnenfelderkultur: Fundort: Illmitz - (Grabstein).
In der älteren Eisenzeit (800-400 v. Chr.) Iebten auf dem Heideboden Illyrer. Gräber am Zicksee belegen, dass sich Siedlungen auch in der Ebene befanden und der Wasserstand niedrig war.
DIE RÖMERZEIT
Die Römer besetzten unter Kaiser Augustus (23 v. bis 14 n.Chr.) das Land der Pannonier. Cassius Dio schreibt über dieses Land und seine Leute:
"Sie führen das allerkümmerlichste Leben, da sie weder guten Boden, noch günstiges Klima und kein Öl haben, keinen Wein (oder nur sehr wenig und von geringer Güte) bauen, da den größten Teil des Jahres grimmige Kälte bei ihnen herrscht; dagegen sind sie das tapferste Volk, das wir kennen; sie sind sehr jähzornig und mordsüchtig, da ihnen das Leben nicht viele Reize bietet."
Die Römer dürften sich aber trotzdem bei uns wohlgefühlt haben, da viele römische Gutshöfe "villa rustica" in unserer Umgebung gefunden wurden.
1928 wurde auf der Ried Salzlacke, Parz. Nr. 1083, wenige Meter von der zwischen Tadten und St. Andrä verlaufenden Gemeindegrenze, etwa 1 m tief eingegraben, ein römisches Steinkistengrab aus dem 2. Jhd. n. Chr. ausgeackert. Es enthielt Knochenreste, über denen eine ballonförmige Glasflasche lag, eine tonerne Öllampe, weitere 3 Glasflaschen, von denen die eine noch beträchtliche Reste von einer gelben salbenähnlichen Substanz enthielt, einen goldenen Fingerring, ein Goldkettchen mit eingesetzten Perlen, einen Goldanhänger, Bronzegegenstände und mehrere Tonlampen. 1)
VÖLKERWANDERUNG
396 n. Chr. schreibt der hl. Hyronimus:
"20 Jahre ist es her, dass zwischen Konstantinopel und den Julischen Alpen täglich römisches Blut vergossen wird. Skythien, Thrakien, Dalmatien und ganz Pannonien wird verwüstet, geplagt und geplündert von Goten, Sarmaten, Quaden, Alanen, Hunnen,
Überall wird das Grab des Hunnenkönigs Attila, der in einem Holz-, Kupfer-, Silber- und Goldsarg ruhen soll, vermutet.
Neusiedl am See soll der Geburtsort Theoderichs des Großen, des Dietrich von Bern im Nibelungenlied, gewesen sein.
Im Jahre 568 verlassen die Langobarden Pannonien und ziehen nach Italien. Nun waren die Awaren die unumschränkten Herrscher und der Schrecken der umliegenden Reiche.
DIE KAROLINGER
Karl der Große und sein Sohn Pippin besiegten 791 bis 803 die Awaren. Die altrussische Nestor-Chronik berichtet:
"Gott vertilgte die Awaren und sie alle starben und nicht ein einziger Aware ist übriggeblieben."
Karl der Große errichtet die Marken im Osten. Der Heideboden ist nun karolingisches Gebiet. Es beginnt die karolingische Kolonisation und Missionierung. Der König vergibt durch Schenkungen weite Gebiete. So dürfte auch das karolingische Grafengeschlecht der Osl in der Karolingerzeit die Ländereien rund um Osli (grenzt an den Tadtener Hotter) bekommen haben. Urkundlich wird das Grafengeschlecht der Osl erstmals 1214 (Gutsverkauf Thouttheluk bei Osli) erwähnt.
DIE MAGYAREN
Unter dem Druck der Petschenegen wurden die Ungarn aus Asien nach Westen abgedrängt und gelangten in die Ungarische Tiefebene. Dieses Reitervolk unternahm Beutezüge bis über die Donau und nahm ganz Pannonien in seinen Besitz. Am 5. Juli 907 kam es zur Schlacht zwischen den Bayern und den Ungarn bei Preßburg. Die karolingische Verwaltungsorganisation wurde in diesem Raum zerschlagen.
Die Ungarn begannen eine eigene Verwaltung einzurichten. Als Organisationseinheit bildet der Heideboden - er ist ja geographisch geschlossen - ein Komitat (Comitatus): eines der 44 Komitate der Staatsgründerzeit. "Misa" oder "Mosa" (Moson): der Wortstamm hat auf jeden Fall mit der sumpfigen Gegend zu tun und kennzeichnet das Zentrum des im Süden und Norden von Sümpfen umschlossenen Gebietes. 2)
Unter König Stephan dem Heiligen wurde das Christentum verbreitet. Unser Gebiet gehörte zum Bistum Raab. Noch in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts fällt die Entscheidung über die Grenzziehung zwischen den deutschen und ungarischen Königen. Leitha und Lafnitz bilden die Grenze gegen Österreich und die Steiermark. 3)
In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurden Petschenegen zum Schutz der Grenze angesiedelt.
"Zwischen Wallern und Tadten wurden in einem Hügel von 1 m Höhe und 25 m Durchmesser im ehemaligen sumpfigen Hansag 55 Gräber gefunden. An den ärmlichen Grabbeigaben, wie gedrehte Bronze-Halsreifen, Ringe und Haarschmuck war es möglich, das Alter der Gräber mit dem 11. Jahrhundert zu bestimmen. Diese Gräber dürften die letzte Ruhestätte der Petschenegen, die im Jahre 1074 von König Salomon in die Sumpfgebiete östlich des Neusiedler Sees abgedrängt wurden, sein.
1936 wurden südlich von Tadten Keramik und ca. 2.000 Silbermünzen mit dem Gepräge ungarischer Könige der Arpadenzeit (1130) gefunden. Die Fundstelle dürfte eine ehemalige Insel im Hansaggebiet gewesen sein.
Die Siedlungen des Hansaggebietes vom Mittelalter bis
zum Anfang des 20. Jahrhunderts
Der Heideboden gehörte über 9 Jahrhunderte hindurch zu dem historischen Komitat Moson, den im Norden das Leitha Gebirge und der Fluß Leitha, im Osten die Alte - Donau, im Süden die Rábca und im Westen der Neusiedler See begrenzt. Das Gebiet war eine Tiefebene, das von Schilf, Sumpf und Moor dicht durchsetzt war. So konnten die bewohnten Siedlungen der Bevölkerung nur auf den höher liegenden trockenen Gebieten entstehen. Nach der Landnahme, bis zum 12. Jh. hatte das Gebiet die Aufgabe der Grenzsicherung, deshalb entstanden die meisten ständigen Wohnsiedlungen erst vom 13. bis zum 14. Jahrhundert.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Andau stammt aus dem Jahre 1280, die des Ortes Tadten von 1357. Der größte Teil der Dörfer in diesem Raum gehörte zu den Herrschaftsgütern der Großgrundbesitzerfamilien. Um die Wende des 15. - 16. Jh. waren hier z.B. die Grafen Bazini und Szentgyörgyi als Grundherren.
In der Türkenzeit hatte das Gebiet viel unter den häufigen Kriegen und Streifzügen der Feinde gelitten, da in der Nähe die bedeutende Heerstraße Buda-Györ-Wien lag. Durch die ständige Gefahr ist größtenteils die ungarische
Bevölkerung ausgestorben bzw. geflüchtet. An ihre Stelle wurden dann hauptsächlich deutschsprachige Lehnbauern angesiedelt.
Andau gehörte nach dem 17. Jh. zu dem Wieselburger Herrschaftsgut der Erzherzoge Habsburg, Tadten dem Herzoge Eszterházy. Für die ruhigere Etappe, seit dem Anfang des 18. Jh. war die stufenweise Entwicklung und der Zuwachs charakteristisch. Die Landwirtschaft gab der Bevölkerung den wichtigsten Unterhalt. Wegen der ständigen Überflutungen musste aber dies mit Schilfschneiden, Fischfang und Heuhandel ergänzt werden, was zu einem bedeutenden Einkommen führte.
Um die Wende des 18.-19.Jh. kamen sowohl in Tarcsa als auch in Tétény die Gemeinschaftseinrichtungen zustande. Kirchen und Schulen wurden gebaut. In den 1850- er Jahren wurde die Befreiung der Lehnbauern verwirklicht. So trennten sich die ehemaligen Grundherren und die Leibeigenen voneinander.
Der Dualismus war die Etappe der neuen Blütezeit. Die Landwirtschaft entwickelte sich durch die Trockenlegung bzw. Austrocknung des Neusiedler Sees und des Hanság-Gebietes. So musste sich dann die Bevölkerung auf modernere Wirtschaftsführung umstellen. Die Gemeinden haben ihre innere Verwaltung mit verschiedenen Verordnungen ausführlich geregelt. Zahlreiche Vereinigungen, Vereine und Kreise sind entstanden, die den entwickelten Gemeinschaftsgeist der Bevölkerung treu widerspiegeln.
Den Aufschwung hat der 1. Weltkrieg unterbrochen, infolge dessen kamen die meisten Siedlungen des Heidebodens zu Österreich und damit begann eine neue Epoche in der Geschichte des Gebietes.
URKUNDLICHE NENNUNGEN
1230 scheint in einem Schenkungsvertrag des Grafen Osl auf: „…Item Pouca sacerdos de Tetouna dedit unam vineam…" 4)
1357 protestieren vor dem Raaber Kapitel Johannes, Sohn des Janka von Tetun und Stefan, Sohn der Frau Margarethe aus dem Komitat Moson, dagegen, daß Georg und Nikolaus von Kalnuk ihren Besitz in Tetun sich anzueignen gedenken. 5)
1451 urteilte das Kapitel von Buda Ungarisch Altenburg samt den dazugehörenden Ortschaften "Hegyeshalm,…, Theten den Grafen Elberboch und Zeech zu. 6)
1553 besitzt Paul Baratkay 10 Porta in Thathen. 7)
1600 Tetthen
Auf die Frau Helen Baracskay entfallen 20 Bauernhäuser und 13 Söllnerhäuser.
Dem Michael Rumy gehören 5 bewohnte Bauernhäuser.
1622 Tethen
Es gibt ein Pfarrhaus "domus parochi"
Dies erwähnte "domus parochi" bewohnte kaum ein katholischer Priester. Damals stand der Protestantismus in der höchsten Blütezeit. Alle Hochadeligen, die Batthyany, Erdödy, Zrinyi, Nadasdy, Eszterhazy, die Herren der Burgen Forchtenstein und Eisenstadt waren noch Protestanten. In Tadten selbst wirkten Pastoren. Die hiesigen bekannten Pastoren sind:
1596 Perich Johann
1600 Vodorics Peter
1612 Szeredy Michael
1631 Szeredy Thomas
1640 Lazius Georg
1642 Bognar Georg
1653 Turoczi Georg
1672 Sarosy Andreas
1672 Horeczky Stefan
1680 Vemus Georg
1686 Hrabovszky Samuel wurde im Jahre 1686 Superintentent.
"Am 5. Juni 1653 hielt Superintentent Musy Gregor in Tadten in Anwesenheit der Bürger Faller, Penyes, Anda, Uzsoras, Gazda, Hatos u.a. eine Kirchenvisitation ab, wobei alle ihren Pastor lobten. Die Gläubigen besuchten fleißig die Kirche, die in der Mitte der Gemeinde stand und zu Ehren des hl. Cosmas und Damian geweiht war, deren Tag die Alten feierten, aber jetzt aus gewissen Gründen der Tag des hl. Michael begangen wird. Die Äcker der Kirche eigneten sich die Herren an. Das Haus des Predigers steht an der Ostseite der Ortschaft, dessen Nachbar Binis Andreas ist. Der Prediger genießt 10 Joch Grund und Wiesen. Der Gehalt beträgt 50 fl. Nach einer Taufe steht ihm eine Henne und ein Laib Brot zu. Nach einer Hausbeichte 25 Denar und aus freiem Willen eine Flasche Wein. Nach einem Begräbnis mit Predigt bekommt er 50 Denar, ohne Predigt 25. Ferner gebühren ihm noch 15 Fuhren Holz und Rohr. Lehrer gab es nicht immer. Gab es einen, erhielt er von jedem Ehepaar ein Fertaly Getreide, nach dem Läuten einen Groschen, nach jedem Kind 25 Denar. War kein Lehrer, wurde ein Läuter aufgenommen, der auch Wetterläuten musste. Turm war keiner da. Die Glocken befanden sich ober dem Kirchendach. Geistlicher war der alte Turoczy Georg, Lehrer Martinides Michael. Die Einwohner waren alle ungarische Lutheraner. Im Jahre 1674 war das evangelische Bethaus bereits in den Händen der Katholiken, trotzdem die Gemeinde mit Ausnahme von 6 bis 7 Familien nur aus ungarischen Lutheranern bestand." 8)
Um diese Zeit wirkt auf die Protestanten die mächtige Hand des Palatins Fürsten Paul Eszterhazy, der nach der Wallerner Paper Chronik in die Häuser Bettelstäbe schickte mit der Aufforderung, entweder den Wanderstab oder die katholische Kirche zu wählen. 9)
Der Fürst und Palatin Paul Eszterhazy besaß um 1700 herum in Tadten schon 14 Bauernwirtschaften. Über die Zustände dieser Zeit berichtet die kanonische Visitation vom Jahre 1713. Die Kirche wurde auf Kosten des Fürsten erneuert. Die Katholiken zählen jetzt schon 288 neben 152 Lutheranern.
Die im Jahre 1712 beginnenden kirchlichen Matrikeln weisen bis etwa 1760 ungarische Namen wie Szalay, Lendvay, Molnar, Hatos, Horvat, Nemet, Koppi, Szak, Szabo, Wenes, Balog, Nagy, Varga, Bors, Györig, deutsche Namen wie Hummer, Wagner, Peltzmann, Ebner, Sattler, Schneider, Schuster, Brasch, Kohlenberger, Nägler, Halbauer, Weis, Lang, Hauptmann, Zwickl, Unger, Gattinger auf. 10)
Zu dieser Zeit war die Pfarre mit dem weltlichen Geistlichen Johann Höderväry besetzt. Da kein Schulgebäude bestand, wohnte der Lehrer Georg Klemens beim Pfarrer. Pfarrer im 18. Jahrhundert waren:
1712-1718 Johann Hedervari
1718-1720 Johann Gabriel Koller
1720-1738 Josef Liebel
1739-1743 Josef Diakovits
1743-1751 Georg Maier
1751-1753 Georg Raab
1753-1793 Franz Reichardt
1794-1846 Franz Raffel
Das Toleranzedikt des Kaisers Josef II. brachte es mit sich, dass sich die Protestanten 1786 nochmals einen eigenen Pfarrer aufnahmen. Es war dies Samuel Hrabovsky. Doch war die Pfarre zu klein, um sich halten zu können. Sie löste sich auf und schloss sich als Tochtergemeinde der Pfarre Gols an.
1799 ließ der Patronatsherr ein neues Pfarrhaus errichten. In der Schule daneben wirkte der Kantorlehrer Michael Schöll. Im Jahre 1802 spaltete sich die Pfarre Andau ab. 11)
Die Trockenlegung des Waasens durch den Einserkanal von 1896 - 1898, verbunden mit weiteren Entwässerungen, brachte auch Tadten viel neuen Kulturgrund und damit einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Mit Min. Erl. ZI. 16912/83 wurde durch die Postdirektion Preßburg ZI. 589/XXIV in Tadten ein Postamt III. KI.
am 21. September 1883 errichtet. Erster Postmeister war der Lehrer Karl Nadhera. Das Postamt war bis zum Jahre 1921 in der Schule untergebracht, da der jeweilige Direktor auch Postmeister war. Die Post wurde täglich einmal zu Fuß nach Wallern zum Bahnhof gebracht und auch von dort geholt. 12)
1958 wurde ein neues Gemeindeamt gebaut. Die Reihe der Notäre, später Amtmänner der Gemeinde, begann im Jahre 1880 mit Benjamin (Benö) Döczi.
Seit 1958 besteht ein Kindergarten, der 1981 neu erbaut wurde.
Seit 1976 hat Tadten eine moderne Schule. Im Jahre 1978 wurde ein neuer Pfarrhof neben der Schule erbaut.
Wo man auf dem Bild die Gänse und die Roßschwemme sieht, ist heute ein Park angelegt, der unseren Heimatort verschönt.
Tadten wurde schon mehrmals zum schönsten Dorf des Bezirkes gewählt.
Wir können in jeder Hinsicht stolz auf unsere Heimatgemeinde sein, die nicht nur lebenswert, sondern auch liebenswert ist.
Einwohner von Andau und Tadten
EINWOHNER - NÉPESSÉG SZAMA
ANDAU – TARCSA TADTEN - TÉTÉNY
1767 120 Familien (családfö) 121 Familien (családfö)
1784-1787 456 Einwohner 363 Einwohner
1828 186 Familien (családfö) 149 Familien (családfö)
1851 1037 Einwohner (Lakos) 813 Einwohner (lakos)
1876 1716 Einwohner (Lakos) 1161 Einwohner (lakos)
1898 1949 Einwohner (Lakos) 1265 Einwohner (lakos)
1900 2192 Einwohner (lakos) 1248 Einwohner (lakos)
1910 2397 Einwohner (lakos) 1213 Einwohner (lakos)
1920 2648 Einwohner (lakos) 1326 Einwohner (lakos)
Die Bürgermeister von Tadten
Dicalis conscriptio 7)
1594 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf.
1647 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf.
1696 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf.
1700 Michael Szalay
1715 Johannes Serelgäly
1715 Michael Szalay
1720 Michael Szalay
1773 Georg Lendway
1775 Michael Szallay
1776 Georgius Lendway
1777-1781 Georg Lendvay
1781-1794 Aus diesen Jahren gibt es keine Steuererklärungen.
1794-1797 Andre Unger
1797-1798 Michl Nemeth
1798-1800 Irter Lunger
1800-1808 Aus diesen Jahren gibt es keine Steuererklärungen.
1809-1810 Anders Zichsler
1811 Aus diesen Jahren gibt es keine Steuererklärungen.
1812-1817 Tischler Andre
1817-1821 Nemeth Michael (Mihal)
1822-1827 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf.
1827-1828 Josef Unger
1828-1830 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf
1830-1833 Johann Unger
1833-1839 Unger Janos
1839-1843 Leeb Michael
1843-1844 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf.
1844-1845 Zwikl Pal
1845-1855 Zwikl Ferenc
-1900 Michael Reiner
1900-1912 Unger Michael
1912-1919 Leeb Michael
1919(Kun) Hatos Josef
1919-1923 Sattler Josef
1919-1923 Sattler Josef, Untere Hauptstraße 30
1923-1927 Sattler Paul, Obere Hauptstraße 4
1927-1931 Györik Johann, Andauerstraße 22
1931-1938 Kleidoszty Michael, Untere Hauptstraße 3
1938-1939 Katerschinsky Ignaz, Untere Hauptstraße 25
1939-1944 Tischler Michael, Obere Hauptstraße 26
1944-1945 Fischer Andreas, Obere Hauptstraße 25
13.04.1945 Straubi Johann, Wallernerstraße 12
15.04.1945 Györik Johann, Andauerstraße 22
12.08.1945 Lendway Martin, Wallernerstraße 20
13.01.1946 Kleidoszty Michael, Untere Hauptstraße 3
1950-1954 Lunzer Michael, Obere Hauptstraße 20
1954-1958 Lunzer Michael, Obere Hauptstraße 20
1958-1962 Lunzer Michael, Obere Hauptstraße 20
1962-1967 Goldenits Georg, Untere Hauptstraße 17
1967-1972 Goldenits Georg, Untere Hauptstraße 17
1972-1977 Lunzer Heinrich, Obere Hauptstraße 20
1977-1982 Lunzer Heinrich, Obere Hauptstraße 20
1982-1987 Scheuer Johann, Angergasse 28
1987-2002 Scheuer Johann, Angergasse 28
2002-2017 Johann Maar
Erarbeitet von OSR KURCSIS FRANZ in Györ Sopron 7)
Literaturverweise
1 Burgenland - 1929, 2. Folge, S 134
2 Geschichte des Heidebodens - Heinrich Drescher, S 17
3 Burgenland - Dr. Zimmermann Edmund, S 35
4 Staatsarchiv Budapest, DL n. 159 (A)
5 Allgemeine Landestopografie des Burgenlandes, S 361
6 Pater Gratian Leser
7 Dica-Conskription - Györ Sopron Megyei Levéltár kirendeltsége, Mosonmagyaróvár
8 Pater Gratian Leser
9 Pater Gratian Leser
10 Pater Gratian Leser
11 Dr. Josef Loibersbeck "Volk und Heimat"
12 Landesarchiv Burgenland
Keinerlei Funde in unserem Gebiet weisen auf menschliches Leben in der Altsteinzeit hin. Reste von eiszeitlichen Großsäugern (Mammut in Gols, Riesenhirsch in Apetlon) wurden gefunden.
Vor mehr als 10.000 Jahren, in der Mittelsteinzeit, war unser Gebiet bereits von Menschen besiedelt (Funde in Neusiedl am See). In dieser Zeit lebten die Menschen von der Jagd und vom Fischfang.
In der Jungsteinzeit (6.000 - 2.300 v.Chr.) wurden die Menschen sesshaft, betrieben Ackerbau und machten aus Wildtieren Haustiere
In der Bronzezeit (2.300-750 v. Chr.) entstand der Beruf des Schmiedes. Wir unterscheiden diese Zeitspanne nach der Art, wie damals die Toten bestattet wurden:
Hockergräberkultur: Fundorte Jois und Gattendorf,
Hügelgräberkultur: Fundort Zurndorf - Schwert, Urnenfelderkultur: Fundort: Illmitz - (Grabstein).
In der älteren Eisenzeit (800-400 v. Chr.) Iebten auf dem Heideboden Illyrer. Gräber am Zicksee belegen, dass sich Siedlungen auch in der Ebene befanden und der Wasserstand niedrig war.
DIE RÖMERZEIT
Die Römer besetzten unter Kaiser Augustus (23 v. bis 14 n.Chr.) das Land der Pannonier. Cassius Dio schreibt über dieses Land und seine Leute:
"Sie führen das allerkümmerlichste Leben, da sie weder guten Boden, noch günstiges Klima und kein Öl haben, keinen Wein (oder nur sehr wenig und von geringer Güte) bauen, da den größten Teil des Jahres grimmige Kälte bei ihnen herrscht; dagegen sind sie das tapferste Volk, das wir kennen; sie sind sehr jähzornig und mordsüchtig, da ihnen das Leben nicht viele Reize bietet."
Die Römer dürften sich aber trotzdem bei uns wohlgefühlt haben, da viele römische Gutshöfe "villa rustica" in unserer Umgebung gefunden wurden.
1928 wurde auf der Ried Salzlacke, Parz. Nr. 1083, wenige Meter von der zwischen Tadten und St. Andrä verlaufenden Gemeindegrenze, etwa 1 m tief eingegraben, ein römisches Steinkistengrab aus dem 2. Jhd. n. Chr. ausgeackert. Es enthielt Knochenreste, über denen eine ballonförmige Glasflasche lag, eine tonerne Öllampe, weitere 3 Glasflaschen, von denen die eine noch beträchtliche Reste von einer gelben salbenähnlichen Substanz enthielt, einen goldenen Fingerring, ein Goldkettchen mit eingesetzten Perlen, einen Goldanhänger, Bronzegegenstände und mehrere Tonlampen. 1)
VÖLKERWANDERUNG
396 n. Chr. schreibt der hl. Hyronimus:
"20 Jahre ist es her, dass zwischen Konstantinopel und den Julischen Alpen täglich römisches Blut vergossen wird. Skythien, Thrakien, Dalmatien und ganz Pannonien wird verwüstet, geplagt und geplündert von Goten, Sarmaten, Quaden, Alanen, Hunnen,
Überall wird das Grab des Hunnenkönigs Attila, der in einem Holz-, Kupfer-, Silber- und Goldsarg ruhen soll, vermutet.
Neusiedl am See soll der Geburtsort Theoderichs des Großen, des Dietrich von Bern im Nibelungenlied, gewesen sein.
Im Jahre 568 verlassen die Langobarden Pannonien und ziehen nach Italien. Nun waren die Awaren die unumschränkten Herrscher und der Schrecken der umliegenden Reiche.
DIE KAROLINGER
Karl der Große und sein Sohn Pippin besiegten 791 bis 803 die Awaren. Die altrussische Nestor-Chronik berichtet:
"Gott vertilgte die Awaren und sie alle starben und nicht ein einziger Aware ist übriggeblieben."
Karl der Große errichtet die Marken im Osten. Der Heideboden ist nun karolingisches Gebiet. Es beginnt die karolingische Kolonisation und Missionierung. Der König vergibt durch Schenkungen weite Gebiete. So dürfte auch das karolingische Grafengeschlecht der Osl in der Karolingerzeit die Ländereien rund um Osli (grenzt an den Tadtener Hotter) bekommen haben. Urkundlich wird das Grafengeschlecht der Osl erstmals 1214 (Gutsverkauf Thouttheluk bei Osli) erwähnt.
DIE MAGYAREN
Unter dem Druck der Petschenegen wurden die Ungarn aus Asien nach Westen abgedrängt und gelangten in die Ungarische Tiefebene. Dieses Reitervolk unternahm Beutezüge bis über die Donau und nahm ganz Pannonien in seinen Besitz. Am 5. Juli 907 kam es zur Schlacht zwischen den Bayern und den Ungarn bei Preßburg. Die karolingische Verwaltungsorganisation wurde in diesem Raum zerschlagen.
Die Ungarn begannen eine eigene Verwaltung einzurichten. Als Organisationseinheit bildet der Heideboden - er ist ja geographisch geschlossen - ein Komitat (Comitatus): eines der 44 Komitate der Staatsgründerzeit. "Misa" oder "Mosa" (Moson): der Wortstamm hat auf jeden Fall mit der sumpfigen Gegend zu tun und kennzeichnet das Zentrum des im Süden und Norden von Sümpfen umschlossenen Gebietes. 2)
Unter König Stephan dem Heiligen wurde das Christentum verbreitet. Unser Gebiet gehörte zum Bistum Raab. Noch in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts fällt die Entscheidung über die Grenzziehung zwischen den deutschen und ungarischen Königen. Leitha und Lafnitz bilden die Grenze gegen Österreich und die Steiermark. 3)
In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurden Petschenegen zum Schutz der Grenze angesiedelt.
"Zwischen Wallern und Tadten wurden in einem Hügel von 1 m Höhe und 25 m Durchmesser im ehemaligen sumpfigen Hansag 55 Gräber gefunden. An den ärmlichen Grabbeigaben, wie gedrehte Bronze-Halsreifen, Ringe und Haarschmuck war es möglich, das Alter der Gräber mit dem 11. Jahrhundert zu bestimmen. Diese Gräber dürften die letzte Ruhestätte der Petschenegen, die im Jahre 1074 von König Salomon in die Sumpfgebiete östlich des Neusiedler Sees abgedrängt wurden, sein.
1936 wurden südlich von Tadten Keramik und ca. 2.000 Silbermünzen mit dem Gepräge ungarischer Könige der Arpadenzeit (1130) gefunden. Die Fundstelle dürfte eine ehemalige Insel im Hansaggebiet gewesen sein.
Die Siedlungen des Hansaggebietes vom Mittelalter bis
zum Anfang des 20. Jahrhunderts
Der Heideboden gehörte über 9 Jahrhunderte hindurch zu dem historischen Komitat Moson, den im Norden das Leitha Gebirge und der Fluß Leitha, im Osten die Alte - Donau, im Süden die Rábca und im Westen der Neusiedler See begrenzt. Das Gebiet war eine Tiefebene, das von Schilf, Sumpf und Moor dicht durchsetzt war. So konnten die bewohnten Siedlungen der Bevölkerung nur auf den höher liegenden trockenen Gebieten entstehen. Nach der Landnahme, bis zum 12. Jh. hatte das Gebiet die Aufgabe der Grenzsicherung, deshalb entstanden die meisten ständigen Wohnsiedlungen erst vom 13. bis zum 14. Jahrhundert.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Andau stammt aus dem Jahre 1280, die des Ortes Tadten von 1357. Der größte Teil der Dörfer in diesem Raum gehörte zu den Herrschaftsgütern der Großgrundbesitzerfamilien. Um die Wende des 15. - 16. Jh. waren hier z.B. die Grafen Bazini und Szentgyörgyi als Grundherren.
In der Türkenzeit hatte das Gebiet viel unter den häufigen Kriegen und Streifzügen der Feinde gelitten, da in der Nähe die bedeutende Heerstraße Buda-Györ-Wien lag. Durch die ständige Gefahr ist größtenteils die ungarische
Bevölkerung ausgestorben bzw. geflüchtet. An ihre Stelle wurden dann hauptsächlich deutschsprachige Lehnbauern angesiedelt.
Andau gehörte nach dem 17. Jh. zu dem Wieselburger Herrschaftsgut der Erzherzoge Habsburg, Tadten dem Herzoge Eszterházy. Für die ruhigere Etappe, seit dem Anfang des 18. Jh. war die stufenweise Entwicklung und der Zuwachs charakteristisch. Die Landwirtschaft gab der Bevölkerung den wichtigsten Unterhalt. Wegen der ständigen Überflutungen musste aber dies mit Schilfschneiden, Fischfang und Heuhandel ergänzt werden, was zu einem bedeutenden Einkommen führte.
Um die Wende des 18.-19.Jh. kamen sowohl in Tarcsa als auch in Tétény die Gemeinschaftseinrichtungen zustande. Kirchen und Schulen wurden gebaut. In den 1850- er Jahren wurde die Befreiung der Lehnbauern verwirklicht. So trennten sich die ehemaligen Grundherren und die Leibeigenen voneinander.
Der Dualismus war die Etappe der neuen Blütezeit. Die Landwirtschaft entwickelte sich durch die Trockenlegung bzw. Austrocknung des Neusiedler Sees und des Hanság-Gebietes. So musste sich dann die Bevölkerung auf modernere Wirtschaftsführung umstellen. Die Gemeinden haben ihre innere Verwaltung mit verschiedenen Verordnungen ausführlich geregelt. Zahlreiche Vereinigungen, Vereine und Kreise sind entstanden, die den entwickelten Gemeinschaftsgeist der Bevölkerung treu widerspiegeln.
Den Aufschwung hat der 1. Weltkrieg unterbrochen, infolge dessen kamen die meisten Siedlungen des Heidebodens zu Österreich und damit begann eine neue Epoche in der Geschichte des Gebietes.
URKUNDLICHE NENNUNGEN
1230 scheint in einem Schenkungsvertrag des Grafen Osl auf: „…Item Pouca sacerdos de Tetouna dedit unam vineam…" 4)
1357 protestieren vor dem Raaber Kapitel Johannes, Sohn des Janka von Tetun und Stefan, Sohn der Frau Margarethe aus dem Komitat Moson, dagegen, daß Georg und Nikolaus von Kalnuk ihren Besitz in Tetun sich anzueignen gedenken. 5)
1451 urteilte das Kapitel von Buda Ungarisch Altenburg samt den dazugehörenden Ortschaften "Hegyeshalm,…, Theten den Grafen Elberboch und Zeech zu. 6)
1553 besitzt Paul Baratkay 10 Porta in Thathen. 7)
1600 Tetthen
Auf die Frau Helen Baracskay entfallen 20 Bauernhäuser und 13 Söllnerhäuser.
Dem Michael Rumy gehören 5 bewohnte Bauernhäuser.
1622 Tethen
Es gibt ein Pfarrhaus "domus parochi"
Dies erwähnte "domus parochi" bewohnte kaum ein katholischer Priester. Damals stand der Protestantismus in der höchsten Blütezeit. Alle Hochadeligen, die Batthyany, Erdödy, Zrinyi, Nadasdy, Eszterhazy, die Herren der Burgen Forchtenstein und Eisenstadt waren noch Protestanten. In Tadten selbst wirkten Pastoren. Die hiesigen bekannten Pastoren sind:
1596 Perich Johann
1600 Vodorics Peter
1612 Szeredy Michael
1631 Szeredy Thomas
1640 Lazius Georg
1642 Bognar Georg
1653 Turoczi Georg
1672 Sarosy Andreas
1672 Horeczky Stefan
1680 Vemus Georg
1686 Hrabovszky Samuel wurde im Jahre 1686 Superintentent.
"Am 5. Juni 1653 hielt Superintentent Musy Gregor in Tadten in Anwesenheit der Bürger Faller, Penyes, Anda, Uzsoras, Gazda, Hatos u.a. eine Kirchenvisitation ab, wobei alle ihren Pastor lobten. Die Gläubigen besuchten fleißig die Kirche, die in der Mitte der Gemeinde stand und zu Ehren des hl. Cosmas und Damian geweiht war, deren Tag die Alten feierten, aber jetzt aus gewissen Gründen der Tag des hl. Michael begangen wird. Die Äcker der Kirche eigneten sich die Herren an. Das Haus des Predigers steht an der Ostseite der Ortschaft, dessen Nachbar Binis Andreas ist. Der Prediger genießt 10 Joch Grund und Wiesen. Der Gehalt beträgt 50 fl. Nach einer Taufe steht ihm eine Henne und ein Laib Brot zu. Nach einer Hausbeichte 25 Denar und aus freiem Willen eine Flasche Wein. Nach einem Begräbnis mit Predigt bekommt er 50 Denar, ohne Predigt 25. Ferner gebühren ihm noch 15 Fuhren Holz und Rohr. Lehrer gab es nicht immer. Gab es einen, erhielt er von jedem Ehepaar ein Fertaly Getreide, nach dem Läuten einen Groschen, nach jedem Kind 25 Denar. War kein Lehrer, wurde ein Läuter aufgenommen, der auch Wetterläuten musste. Turm war keiner da. Die Glocken befanden sich ober dem Kirchendach. Geistlicher war der alte Turoczy Georg, Lehrer Martinides Michael. Die Einwohner waren alle ungarische Lutheraner. Im Jahre 1674 war das evangelische Bethaus bereits in den Händen der Katholiken, trotzdem die Gemeinde mit Ausnahme von 6 bis 7 Familien nur aus ungarischen Lutheranern bestand." 8)
Um diese Zeit wirkt auf die Protestanten die mächtige Hand des Palatins Fürsten Paul Eszterhazy, der nach der Wallerner Paper Chronik in die Häuser Bettelstäbe schickte mit der Aufforderung, entweder den Wanderstab oder die katholische Kirche zu wählen. 9)
Der Fürst und Palatin Paul Eszterhazy besaß um 1700 herum in Tadten schon 14 Bauernwirtschaften. Über die Zustände dieser Zeit berichtet die kanonische Visitation vom Jahre 1713. Die Kirche wurde auf Kosten des Fürsten erneuert. Die Katholiken zählen jetzt schon 288 neben 152 Lutheranern.
Die im Jahre 1712 beginnenden kirchlichen Matrikeln weisen bis etwa 1760 ungarische Namen wie Szalay, Lendvay, Molnar, Hatos, Horvat, Nemet, Koppi, Szak, Szabo, Wenes, Balog, Nagy, Varga, Bors, Györig, deutsche Namen wie Hummer, Wagner, Peltzmann, Ebner, Sattler, Schneider, Schuster, Brasch, Kohlenberger, Nägler, Halbauer, Weis, Lang, Hauptmann, Zwickl, Unger, Gattinger auf. 10)
Zu dieser Zeit war die Pfarre mit dem weltlichen Geistlichen Johann Höderväry besetzt. Da kein Schulgebäude bestand, wohnte der Lehrer Georg Klemens beim Pfarrer. Pfarrer im 18. Jahrhundert waren:
1712-1718 Johann Hedervari
1718-1720 Johann Gabriel Koller
1720-1738 Josef Liebel
1739-1743 Josef Diakovits
1743-1751 Georg Maier
1751-1753 Georg Raab
1753-1793 Franz Reichardt
1794-1846 Franz Raffel
Das Toleranzedikt des Kaisers Josef II. brachte es mit sich, dass sich die Protestanten 1786 nochmals einen eigenen Pfarrer aufnahmen. Es war dies Samuel Hrabovsky. Doch war die Pfarre zu klein, um sich halten zu können. Sie löste sich auf und schloss sich als Tochtergemeinde der Pfarre Gols an.
1799 ließ der Patronatsherr ein neues Pfarrhaus errichten. In der Schule daneben wirkte der Kantorlehrer Michael Schöll. Im Jahre 1802 spaltete sich die Pfarre Andau ab. 11)
Die Trockenlegung des Waasens durch den Einserkanal von 1896 - 1898, verbunden mit weiteren Entwässerungen, brachte auch Tadten viel neuen Kulturgrund und damit einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Mit Min. Erl. ZI. 16912/83 wurde durch die Postdirektion Preßburg ZI. 589/XXIV in Tadten ein Postamt III. KI.
am 21. September 1883 errichtet. Erster Postmeister war der Lehrer Karl Nadhera. Das Postamt war bis zum Jahre 1921 in der Schule untergebracht, da der jeweilige Direktor auch Postmeister war. Die Post wurde täglich einmal zu Fuß nach Wallern zum Bahnhof gebracht und auch von dort geholt. 12)
1958 wurde ein neues Gemeindeamt gebaut. Die Reihe der Notäre, später Amtmänner der Gemeinde, begann im Jahre 1880 mit Benjamin (Benö) Döczi.
Seit 1958 besteht ein Kindergarten, der 1981 neu erbaut wurde.
Seit 1976 hat Tadten eine moderne Schule. Im Jahre 1978 wurde ein neuer Pfarrhof neben der Schule erbaut.
Wo man auf dem Bild die Gänse und die Roßschwemme sieht, ist heute ein Park angelegt, der unseren Heimatort verschönt.
Tadten wurde schon mehrmals zum schönsten Dorf des Bezirkes gewählt.
Wir können in jeder Hinsicht stolz auf unsere Heimatgemeinde sein, die nicht nur lebenswert, sondern auch liebenswert ist.
Einwohner von Andau und Tadten
EINWOHNER - NÉPESSÉG SZAMA
ANDAU – TARCSA TADTEN - TÉTÉNY
1767 120 Familien (családfö) 121 Familien (családfö)
1784-1787 456 Einwohner 363 Einwohner
1828 186 Familien (családfö) 149 Familien (családfö)
1851 1037 Einwohner (Lakos) 813 Einwohner (lakos)
1876 1716 Einwohner (Lakos) 1161 Einwohner (lakos)
1898 1949 Einwohner (Lakos) 1265 Einwohner (lakos)
1900 2192 Einwohner (lakos) 1248 Einwohner (lakos)
1910 2397 Einwohner (lakos) 1213 Einwohner (lakos)
1920 2648 Einwohner (lakos) 1326 Einwohner (lakos)
Die Bürgermeister von Tadten
Dicalis conscriptio 7)
1594 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf.
1647 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf.
1696 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf.
1700 Michael Szalay
1715 Johannes Serelgäly
1715 Michael Szalay
1720 Michael Szalay
1773 Georg Lendway
1775 Michael Szallay
1776 Georgius Lendway
1777-1781 Georg Lendvay
1781-1794 Aus diesen Jahren gibt es keine Steuererklärungen.
1794-1797 Andre Unger
1797-1798 Michl Nemeth
1798-1800 Irter Lunger
1800-1808 Aus diesen Jahren gibt es keine Steuererklärungen.
1809-1810 Anders Zichsler
1811 Aus diesen Jahren gibt es keine Steuererklärungen.
1812-1817 Tischler Andre
1817-1821 Nemeth Michael (Mihal)
1822-1827 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf.
1827-1828 Josef Unger
1828-1830 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf
1830-1833 Johann Unger
1833-1839 Unger Janos
1839-1843 Leeb Michael
1843-1844 Name des Bürgermeisters scheint nicht auf.
1844-1845 Zwikl Pal
1845-1855 Zwikl Ferenc
-1900 Michael Reiner
1900-1912 Unger Michael
1912-1919 Leeb Michael
1919(Kun) Hatos Josef
1919-1923 Sattler Josef
1919-1923 Sattler Josef, Untere Hauptstraße 30
1923-1927 Sattler Paul, Obere Hauptstraße 4
1927-1931 Györik Johann, Andauerstraße 22
1931-1938 Kleidoszty Michael, Untere Hauptstraße 3
1938-1939 Katerschinsky Ignaz, Untere Hauptstraße 25
1939-1944 Tischler Michael, Obere Hauptstraße 26
1944-1945 Fischer Andreas, Obere Hauptstraße 25
13.04.1945 Straubi Johann, Wallernerstraße 12
15.04.1945 Györik Johann, Andauerstraße 22
12.08.1945 Lendway Martin, Wallernerstraße 20
13.01.1946 Kleidoszty Michael, Untere Hauptstraße 3
1950-1954 Lunzer Michael, Obere Hauptstraße 20
1954-1958 Lunzer Michael, Obere Hauptstraße 20
1958-1962 Lunzer Michael, Obere Hauptstraße 20
1962-1967 Goldenits Georg, Untere Hauptstraße 17
1967-1972 Goldenits Georg, Untere Hauptstraße 17
1972-1977 Lunzer Heinrich, Obere Hauptstraße 20
1977-1982 Lunzer Heinrich, Obere Hauptstraße 20
1982-1987 Scheuer Johann, Angergasse 28
1987-2002 Scheuer Johann, Angergasse 28
2002-2017 Johann Maar
Erarbeitet von OSR KURCSIS FRANZ in Györ Sopron 7)
Literaturverweise
1 Burgenland - 1929, 2. Folge, S 134
2 Geschichte des Heidebodens - Heinrich Drescher, S 17
3 Burgenland - Dr. Zimmermann Edmund, S 35
4 Staatsarchiv Budapest, DL n. 159 (A)
5 Allgemeine Landestopografie des Burgenlandes, S 361
6 Pater Gratian Leser
7 Dica-Conskription - Györ Sopron Megyei Levéltár kirendeltsége, Mosonmagyaróvár
8 Pater Gratian Leser
9 Pater Gratian Leser
10 Pater Gratian Leser
11 Dr. Josef Loibersbeck "Volk und Heimat"
12 Landesarchiv Burgenland