Vorwort von Pater Josef Graisy - Einleitung zum Taufbuch aus der Zeit 1652 bis 1660
Aus der Zeit, da Pamhagen und Wallern wie fast alle Gemeinden unseres Landes protestantisch waren, besitzen wir ein Dokument, das andere Gemeinden aus unserer Gegend nicht haben. Es ist ein Matrikenbuch aus der Zeit von 1652 bis 1660.
Begonnen hat es der vorletzte evangelische Pfarrer Wolfgang Matth Müller im Advent des Jahres 1652. Als dieser dann am 8. November 1655 im Alter von 28 Jahren im bösen Seuchen Jahr starb, hat es sein Nachfolger Pfarrer Anton Schubert fortgeführt. Pfarrer Schubert kam aus Schlesien.
In diesem Matrikenbuch stehen alle Taufen, Ehen, und Begräbnisse, sowie auch alle die das Abendmahl empfangen haben. Die letzte Eintragung erfolgte am 12. Mai 1660.
Das originale Matrikenbuch befindet sich im Besitz von Dr. Bernhard Zimmermann, früher evangelischer Pastor in Eisenstadt. Gefunden wurde es vor dem zweiten Weltkrieg in einer Bibliothek in Budapest. Das Buch ist in deutscher Sprache verfasst.
Bemerkenswert ist, dass in diesem Dokument aus dem Jahr 1653 bereits der Ortsname Wallern am See verwendet wird.
Wiedergabe in der original Schreibweise.
Christliches Taufbuch
Der beyden Augsburgischen Konfeßion und Evangelischen Religion zugethanen Gemeinen Materna Pamhaggen und Filiali Wallern am See.
Inn welchem aufgezeichnet stehen.
Was in Beden Christlichen Gemeinen folgende Jahr auf keuschem und unkeuschem Ehebett durch Gottes reichen segen, für junge Kinder gezeugt, nach der Einsetzung unseres Heylandes und Liebsten Erlösers Jesu Christi getauft, und durch die Taufe in das Buch des Lebens eingeleibt worden. Wieviel sich nach disem in den Standt der heiligen Ehe, nach Göttlicher ordnung und einsatzung des allmächtigen begeben, auch nach ordnung der Christlichen Kirchen copulirt. Zu dem noch daß kombt was Paulus der Außerwehlte Rüstzeug und treue diener Jesu Christi geschrieben hat in der Epistel an die Römer am 5ten Capitel: durch einen Menschen ist komen die sünde in die welt und durch die sünd der Todt und ist der Todt zu allen menschen hindurch gedrungen dieweil sie alle gesündigt haben, dahero es bleibt bey dem, eß ist der alte Bundt Mensch du must sterben. Findest also geliebter Leßer, allhier welche die Schuld der natur bezahlet und so wohl mit gewohnlichen Leichpredigten und Vermahnungen aus Heiliger Schrift alß ohne dieseben in die erden die unßer aller Mutter ist Ehrlich bestattet und begraben worden; aufgezeichnet stehen. Wie nicht weniger, welche, wann, wie oft und wie viel auß den beden Christlichen gemeinden Alte und Junge des Heiligen Hochwürdigen Abendmahls unseres Herrn Jesu Christi sich teilhaftig gemacht auf gethane beicht und wahre erkantnus Ihrer sünden, publice et privatim, so wohl, welche sich durch sonderbare regierung Gottes des allerhöchsten und erleuchtung des Heiligen Geistes, von der irrigen Lehr der Calvinisten und Paptisten oder anderer Rottengeister zu dem Reich der Christlichen Kirchen begeben und Christo Jesu Ihrem himlischen bräutigam dienen wollen, der stehe ihnen bey mit seinem gnadngeist, daß sie ihn von Hertzen lieben, sein Wort halten, beständig bey demselben biß ans ende verharren, auch endlich mit allen außerwehlten die ewigwährende seligkeit besitzen mögen, Amen.
Aufgerichtet und geschehen durch Wolfgang Matthäus Müller von Günß inn Ungern der Heiligen Schrift ergeben.
Welcher durch sonderbare schickung des allerhöchsten von beiden obenmelten Christlichen Gemeinden auf abzug ihres Herrn Pfarrherren an deßen Statt ordendlich vociert undt nach gethaner Probpredigt am tage S. Catharinä in Synodo Speciali zu Lutzmanspurg von einem Consitorio Augspurgischen Confession (sub Episcopo viro plurimum Reverendo Clarissimoque Domino Gregorio Musai Patre et Fautore in Christo Observando) secundum ritum Eccelesiasticum dahin zu einem Hirten und versorger Ihrer Seelen ordinirt und bestellet worden.
Im Jahre unseres Heils 1652, den 29. Novembris
Ist darauf Den 3ten Tag Decembris selbigen Jahre angezogen, und den 4ten ankomen, auch nachmals den anderen Sontag des Advents im Namen Jesu angetreten.
Finden sich also in disem Buch die Kinds Taufen, Copulationen, Leichen neben so wohl publice als privatim Communicanten beder gemeinden, Welche vergebracht worden und sich begeben.
Im Jahr Nach der geburt unsers Herrn Jesu Christi 1653.
Hier der originale Text
Aus der Zeit, da Pamhagen und Wallern wie fast alle Gemeinden unseres Landes protestantisch waren, besitzen wir ein Dokument, das andere Gemeinden aus unserer Gegend nicht haben. Es ist ein Matrikenbuch aus der Zeit von 1652 bis 1660.
Begonnen hat es der vorletzte evangelische Pfarrer Wolfgang Matth Müller im Advent des Jahres 1652. Als dieser dann am 8. November 1655 im Alter von 28 Jahren im bösen Seuchen Jahr starb, hat es sein Nachfolger Pfarrer Anton Schubert fortgeführt. Pfarrer Schubert kam aus Schlesien.
In diesem Matrikenbuch stehen alle Taufen, Ehen, und Begräbnisse, sowie auch alle die das Abendmahl empfangen haben. Die letzte Eintragung erfolgte am 12. Mai 1660.
Das originale Matrikenbuch befindet sich im Besitz von Dr. Bernhard Zimmermann, früher evangelischer Pastor in Eisenstadt. Gefunden wurde es vor dem zweiten Weltkrieg in einer Bibliothek in Budapest. Das Buch ist in deutscher Sprache verfasst.
Bemerkenswert ist, dass in diesem Dokument aus dem Jahr 1653 bereits der Ortsname Wallern am See verwendet wird.
Wiedergabe in der original Schreibweise.
Christliches Taufbuch
Der beyden Augsburgischen Konfeßion und Evangelischen Religion zugethanen Gemeinen Materna Pamhaggen und Filiali Wallern am See.
Inn welchem aufgezeichnet stehen.
Was in Beden Christlichen Gemeinen folgende Jahr auf keuschem und unkeuschem Ehebett durch Gottes reichen segen, für junge Kinder gezeugt, nach der Einsetzung unseres Heylandes und Liebsten Erlösers Jesu Christi getauft, und durch die Taufe in das Buch des Lebens eingeleibt worden. Wieviel sich nach disem in den Standt der heiligen Ehe, nach Göttlicher ordnung und einsatzung des allmächtigen begeben, auch nach ordnung der Christlichen Kirchen copulirt. Zu dem noch daß kombt was Paulus der Außerwehlte Rüstzeug und treue diener Jesu Christi geschrieben hat in der Epistel an die Römer am 5ten Capitel: durch einen Menschen ist komen die sünde in die welt und durch die sünd der Todt und ist der Todt zu allen menschen hindurch gedrungen dieweil sie alle gesündigt haben, dahero es bleibt bey dem, eß ist der alte Bundt Mensch du must sterben. Findest also geliebter Leßer, allhier welche die Schuld der natur bezahlet und so wohl mit gewohnlichen Leichpredigten und Vermahnungen aus Heiliger Schrift alß ohne dieseben in die erden die unßer aller Mutter ist Ehrlich bestattet und begraben worden; aufgezeichnet stehen. Wie nicht weniger, welche, wann, wie oft und wie viel auß den beden Christlichen gemeinden Alte und Junge des Heiligen Hochwürdigen Abendmahls unseres Herrn Jesu Christi sich teilhaftig gemacht auf gethane beicht und wahre erkantnus Ihrer sünden, publice et privatim, so wohl, welche sich durch sonderbare regierung Gottes des allerhöchsten und erleuchtung des Heiligen Geistes, von der irrigen Lehr der Calvinisten und Paptisten oder anderer Rottengeister zu dem Reich der Christlichen Kirchen begeben und Christo Jesu Ihrem himlischen bräutigam dienen wollen, der stehe ihnen bey mit seinem gnadngeist, daß sie ihn von Hertzen lieben, sein Wort halten, beständig bey demselben biß ans ende verharren, auch endlich mit allen außerwehlten die ewigwährende seligkeit besitzen mögen, Amen.
Aufgerichtet und geschehen durch Wolfgang Matthäus Müller von Günß inn Ungern der Heiligen Schrift ergeben.
Welcher durch sonderbare schickung des allerhöchsten von beiden obenmelten Christlichen Gemeinden auf abzug ihres Herrn Pfarrherren an deßen Statt ordendlich vociert undt nach gethaner Probpredigt am tage S. Catharinä in Synodo Speciali zu Lutzmanspurg von einem Consitorio Augspurgischen Confession (sub Episcopo viro plurimum Reverendo Clarissimoque Domino Gregorio Musai Patre et Fautore in Christo Observando) secundum ritum Eccelesiasticum dahin zu einem Hirten und versorger Ihrer Seelen ordinirt und bestellet worden.
Im Jahre unseres Heils 1652, den 29. Novembris
Ist darauf Den 3ten Tag Decembris selbigen Jahre angezogen, und den 4ten ankomen, auch nachmals den anderen Sontag des Advents im Namen Jesu angetreten.
Finden sich also in disem Buch die Kinds Taufen, Copulationen, Leichen neben so wohl publice als privatim Communicanten beder gemeinden, Welche vergebracht worden und sich begeben.
Im Jahr Nach der geburt unsers Herrn Jesu Christi 1653.
Hier der originale Text