Gols = Galos - Galoss
1659
Der Ort hat mehrere Herren.
Die Kirche ist dem Hl. Apostel Jakobus geweiht. Sie ist renoviert, aber sehr klein. An Sonn- und Feiertagen kommen auch aus Neusiedl und Breitenbrunn Lutheraner her zum Gottesdienst, die daheim dazu keine Gelegenheit haben. Der Prädikant heißt Johannes Haybuen und ist aus Iglau, Mähren. Die Bewohner sind alle Deutsche und Lutheraner mit Ausnahme einiger Kleinhäusler. Der Lehrer heißt Simon Ciain und kommt aus Siebenbürgen.
1663
Es fand keine Visitation statt. Der lutherische Prediger wurde von seinem Vorgesetzten in Preßburg getadelt, weil er im Jahre 1659 die Visitation zugelassen hatte. Das Volk wäre nicht dagegen gewesen, wurde aber vom Predikanten gehindert, den Visitator zuzulassen.
1680
Die Kirche soll von der Gemeinde gebaut worden sein. Auf einem Stein in der Kirchenmauer ist ein Zeichen eingemeißelt, das auch das Zeichen des Ortes ist, nämlich "Botrus uvae", das heißt Weintraube. Die Gemeinde zeigt sich noch lutherisch. Der katholische Pfarrer heißt Johannes Trarli. Er ist 38 Jahre alt und stammt aus Wr. Neustadt. Der Lehrer heißt Samuel Scharner. Er ist Katholik und stammt aus St. Georgen bei Preßburg. Auf dem Altar der Kirche ist ein Abendmahl-Bild, das erst vergoldet worden ist.
1696
Der Ort gehört mehreren Herren, darunter sind das Kolleg Pazmanianum, die Pauliner und Graf Franz Esterhazy.
Die Einrichtung der Kirche zeigt, dass katholischer Gottesdienst gehalten wird. In der Kirche ist ein Bild des Hl. Jakobus, darüber die Hl. Familie. Auf der Evangelienseite steht König Stefan, auf der Epistelseite König Ladislaus. Beide Statuen sind aus Holz. Auf dem Tabernakel ist ein Kreuz, im Tabernakel ein Ciborium aus vergoldetem Silber, darin das Allerheiligste.
Der Pfarrer heißt Georg 0sbold, 34 Jahre alt, ein Ungar, der deutsch spricht. Er wurde in Wien von Bischof Ernst von Trautson geweiht. Er besitzt 7 Weinberge und 30 Joch Acker. Das ist Kirchengut. Als persönliches Einkommen hat er neben anderem auch den Zehnten an Wein und Getreide von 6 Bauernhöfen.
Der Lehrer heißt Anton Zelenka, ein deutscher Katholik aus Böhmen. Die Bewohner sind mehrheitlich harte Häretiker: 750 Protestanten und 120 Katholiken.
Zusammenfassung:
Die Bewohner sind alle verstockte Häretiker. Sie bezahlen zwar den Pfarrer, denken aber an keine Bekehrung. Auch hier sind die Äcker wegen der Dickköpfigkeit der Bewohner unbearbeitet. Der Ort ist das eigentliche "Nest" der Lutheraner, von dem alle wie aus einem "Hasenstall" abhängen. Sie haben nichts anderes im Sinn als nur den Gedanken, lutherische Prediger anzustellen. Man muss den Ort im Auge behalten und mit allen Mitteln seine Bekehrung betreiben.
Weiden
Der Ort gehört dem Domkapitel von Raab
1659 - Vaiden
Die Kirche ist der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Pfarrer ist Johannes Czaricz, ein Deutscher, Lehrer Johannes Gregor Pazman, ein Katholik. Die Bewohner sind Deutsche, gute und eifrige Katholiken.
1663
Pfarrer ist Johannes Franziscus Csaricz. Der Name des Lehrers ist nicht genannt. Es ist aber einer da, wie auch eine Schule da ist. Über die Bewohner siehe Jahr 1659,
1680
Pfarrer ist Georg Prayer, aus Graz, Lehrer ist David Maximiliany, aus Mähren und Katholik. Er ist 60 Jahre alt.
1696
Pfarrer ist Paulus Tenkel, 38 Jahre alt, geweiht von Kardinal Kollonics. Er hat 6 Weinberge und 20 Joch Grund, dazu zwei Wiesen, Lehrer ist Lautentiua Svortz. (Schwartz!). Der Ort hat 592 Katholiken. Die Kirche hat 2 Türme. Der eine ist ganz aus Stein, hat aber keine Glocke. Der zweite hat drei Glocken und ist mit Schindeln gedeckt. Außer der Kirche gibt es auch zwei Kapellen.
Zusammenfassung: Eine große Schwierigkeit bietet die Tatsache, dass sich die Gläubigen sehr stark vom Pfarrer abwenden. Es fehlt an gegenseitiger Liebe. Sie bevorzugen auswärtige Beichtväter und wollen den Pfarrer weg haben. Zwei Weinberge sind wegen der Nachlässigkeit der Gemeinde verödet.
Neusiedl = Nesider
1659
Der Ort gehört dem Herrn Johannes Lippay.
Die Kirche ist den heiligen Nikolaus und Gallus geweiht. Pfarrer ist David Hirsentallo. Es gibt über ihn allerlei Gerede, Lehrer ist Paul Fux, ein Katholik. Die Bewohner sind alle Deutsche und mehrheitlich Katholiken. Doch auch die Häretiker kommen öfters in die Kirche, besonders wenn ein guter Prediger da ist.
1663
Der Ort gehört dem Herrn Georg Lippay.
Pfarrer ist Gregor Czudrman. Er ist nicht beliebt und hat keinen guten Ruf. Der Name des Lehrers ist nicht genannt, er ist ein Katholik.
1680
Der Ort gehört dem Bischof von Raab.
Pfarrer ist Christian Friedrich Prehoffer, ein Adeliger aus Bruck, Lehrer ist Leopold Lon, ein Österreicher.
1696
Der Ort gehört zur Königlichen Herrschaft Altenburg.
Pfarrer ist Martin Ribicz, ein Kroate aus Stinkenbrunn. Der Lehrer heißt Nikolaus Prikel, ein Deutscher. Die Bewohner sind alle katholisch. Erwachsene und Kinder zusammen 1100 Seelen.
Jois = Njulas
1659
Der Ort gehört dem Grafen de Paur.
Die Kirche ist dem Hl. Georg geweiht, Pfarrer ist Pater Columbanus Sifferlinger, ein Augustiner-Eremit. Lehrer ist Laurentius Pertelhoffer. Die Bewohner sind außer 3 Kroaten alle Deutsch, alle katholisch bis auf einen.
1663
Der Ort gehört dem Grafen de Paur.
Der Pfarrer ist ein Ordensmann und zur Zeit abwesend. Sein Vertreter heißt Amadeus Bauart, auch ein Ordensmann. Lehrer ist Johannes Konrat.
1680
Pfarrer ist Johannes Pruck. 43 Jahre alt und stammt aus der Steiermark. Lehrer ist Michael Mar, 30 Jahre alt und stammt aus Österreich.
1696
Der Ort ist vom Erzbischof von Esztergom dem Kolleg der Jesuiten in Budapest überlassen. Als Grundbesitz hat die Kirche 7 Weinberge. Pfarrer ist Thomas Tepser, ein Regular Kanoniker. Er ist 53 Jahre alt und wurde von Friedrich Breuner Bischof von Wien geweiht. Er hat 7 Weinberge, die er selbst bearbeitet.
Lehrer ist Georg Robacher aus Klausen in Tirol und 27 Jahre alt. Es gibt hier auch eine Kapelle zu Ehren des Hl. Kreuzes gestiftet von dem verstorbenen Johannes Frompeld. Er überließ der Gemeinde ein Kapital von 100 Imperial. Davon gibt die Gemeinde für die Kapelle die daraus erwachsenden 6 Prozent in der Höhe von 9 Gulden.
Die Bewohner sind Katholiken: 400 Erwachsene und 100 Kinder, In der Zusammenfassung wird vermerkt, dass der Pfarrer früher von den Bauern bestimmte Motzen Frucht bekommen hat. Das verweigern sie jetzt. Das müsste unbedingt untersucht werden.
1659
Der Ort hat mehrere Herren.
Die Kirche ist dem Hl. Apostel Jakobus geweiht. Sie ist renoviert, aber sehr klein. An Sonn- und Feiertagen kommen auch aus Neusiedl und Breitenbrunn Lutheraner her zum Gottesdienst, die daheim dazu keine Gelegenheit haben. Der Prädikant heißt Johannes Haybuen und ist aus Iglau, Mähren. Die Bewohner sind alle Deutsche und Lutheraner mit Ausnahme einiger Kleinhäusler. Der Lehrer heißt Simon Ciain und kommt aus Siebenbürgen.
1663
Es fand keine Visitation statt. Der lutherische Prediger wurde von seinem Vorgesetzten in Preßburg getadelt, weil er im Jahre 1659 die Visitation zugelassen hatte. Das Volk wäre nicht dagegen gewesen, wurde aber vom Predikanten gehindert, den Visitator zuzulassen.
1680
Die Kirche soll von der Gemeinde gebaut worden sein. Auf einem Stein in der Kirchenmauer ist ein Zeichen eingemeißelt, das auch das Zeichen des Ortes ist, nämlich "Botrus uvae", das heißt Weintraube. Die Gemeinde zeigt sich noch lutherisch. Der katholische Pfarrer heißt Johannes Trarli. Er ist 38 Jahre alt und stammt aus Wr. Neustadt. Der Lehrer heißt Samuel Scharner. Er ist Katholik und stammt aus St. Georgen bei Preßburg. Auf dem Altar der Kirche ist ein Abendmahl-Bild, das erst vergoldet worden ist.
1696
Der Ort gehört mehreren Herren, darunter sind das Kolleg Pazmanianum, die Pauliner und Graf Franz Esterhazy.
Die Einrichtung der Kirche zeigt, dass katholischer Gottesdienst gehalten wird. In der Kirche ist ein Bild des Hl. Jakobus, darüber die Hl. Familie. Auf der Evangelienseite steht König Stefan, auf der Epistelseite König Ladislaus. Beide Statuen sind aus Holz. Auf dem Tabernakel ist ein Kreuz, im Tabernakel ein Ciborium aus vergoldetem Silber, darin das Allerheiligste.
Der Pfarrer heißt Georg 0sbold, 34 Jahre alt, ein Ungar, der deutsch spricht. Er wurde in Wien von Bischof Ernst von Trautson geweiht. Er besitzt 7 Weinberge und 30 Joch Acker. Das ist Kirchengut. Als persönliches Einkommen hat er neben anderem auch den Zehnten an Wein und Getreide von 6 Bauernhöfen.
Der Lehrer heißt Anton Zelenka, ein deutscher Katholik aus Böhmen. Die Bewohner sind mehrheitlich harte Häretiker: 750 Protestanten und 120 Katholiken.
Zusammenfassung:
Die Bewohner sind alle verstockte Häretiker. Sie bezahlen zwar den Pfarrer, denken aber an keine Bekehrung. Auch hier sind die Äcker wegen der Dickköpfigkeit der Bewohner unbearbeitet. Der Ort ist das eigentliche "Nest" der Lutheraner, von dem alle wie aus einem "Hasenstall" abhängen. Sie haben nichts anderes im Sinn als nur den Gedanken, lutherische Prediger anzustellen. Man muss den Ort im Auge behalten und mit allen Mitteln seine Bekehrung betreiben.
Weiden
Der Ort gehört dem Domkapitel von Raab
1659 - Vaiden
Die Kirche ist der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Pfarrer ist Johannes Czaricz, ein Deutscher, Lehrer Johannes Gregor Pazman, ein Katholik. Die Bewohner sind Deutsche, gute und eifrige Katholiken.
1663
Pfarrer ist Johannes Franziscus Csaricz. Der Name des Lehrers ist nicht genannt. Es ist aber einer da, wie auch eine Schule da ist. Über die Bewohner siehe Jahr 1659,
1680
Pfarrer ist Georg Prayer, aus Graz, Lehrer ist David Maximiliany, aus Mähren und Katholik. Er ist 60 Jahre alt.
1696
Pfarrer ist Paulus Tenkel, 38 Jahre alt, geweiht von Kardinal Kollonics. Er hat 6 Weinberge und 20 Joch Grund, dazu zwei Wiesen, Lehrer ist Lautentiua Svortz. (Schwartz!). Der Ort hat 592 Katholiken. Die Kirche hat 2 Türme. Der eine ist ganz aus Stein, hat aber keine Glocke. Der zweite hat drei Glocken und ist mit Schindeln gedeckt. Außer der Kirche gibt es auch zwei Kapellen.
Zusammenfassung: Eine große Schwierigkeit bietet die Tatsache, dass sich die Gläubigen sehr stark vom Pfarrer abwenden. Es fehlt an gegenseitiger Liebe. Sie bevorzugen auswärtige Beichtväter und wollen den Pfarrer weg haben. Zwei Weinberge sind wegen der Nachlässigkeit der Gemeinde verödet.
Neusiedl = Nesider
1659
Der Ort gehört dem Herrn Johannes Lippay.
Die Kirche ist den heiligen Nikolaus und Gallus geweiht. Pfarrer ist David Hirsentallo. Es gibt über ihn allerlei Gerede, Lehrer ist Paul Fux, ein Katholik. Die Bewohner sind alle Deutsche und mehrheitlich Katholiken. Doch auch die Häretiker kommen öfters in die Kirche, besonders wenn ein guter Prediger da ist.
1663
Der Ort gehört dem Herrn Georg Lippay.
Pfarrer ist Gregor Czudrman. Er ist nicht beliebt und hat keinen guten Ruf. Der Name des Lehrers ist nicht genannt, er ist ein Katholik.
1680
Der Ort gehört dem Bischof von Raab.
Pfarrer ist Christian Friedrich Prehoffer, ein Adeliger aus Bruck, Lehrer ist Leopold Lon, ein Österreicher.
1696
Der Ort gehört zur Königlichen Herrschaft Altenburg.
Pfarrer ist Martin Ribicz, ein Kroate aus Stinkenbrunn. Der Lehrer heißt Nikolaus Prikel, ein Deutscher. Die Bewohner sind alle katholisch. Erwachsene und Kinder zusammen 1100 Seelen.
Jois = Njulas
1659
Der Ort gehört dem Grafen de Paur.
Die Kirche ist dem Hl. Georg geweiht, Pfarrer ist Pater Columbanus Sifferlinger, ein Augustiner-Eremit. Lehrer ist Laurentius Pertelhoffer. Die Bewohner sind außer 3 Kroaten alle Deutsch, alle katholisch bis auf einen.
1663
Der Ort gehört dem Grafen de Paur.
Der Pfarrer ist ein Ordensmann und zur Zeit abwesend. Sein Vertreter heißt Amadeus Bauart, auch ein Ordensmann. Lehrer ist Johannes Konrat.
1680
Pfarrer ist Johannes Pruck. 43 Jahre alt und stammt aus der Steiermark. Lehrer ist Michael Mar, 30 Jahre alt und stammt aus Österreich.
1696
Der Ort ist vom Erzbischof von Esztergom dem Kolleg der Jesuiten in Budapest überlassen. Als Grundbesitz hat die Kirche 7 Weinberge. Pfarrer ist Thomas Tepser, ein Regular Kanoniker. Er ist 53 Jahre alt und wurde von Friedrich Breuner Bischof von Wien geweiht. Er hat 7 Weinberge, die er selbst bearbeitet.
Lehrer ist Georg Robacher aus Klausen in Tirol und 27 Jahre alt. Es gibt hier auch eine Kapelle zu Ehren des Hl. Kreuzes gestiftet von dem verstorbenen Johannes Frompeld. Er überließ der Gemeinde ein Kapital von 100 Imperial. Davon gibt die Gemeinde für die Kapelle die daraus erwachsenden 6 Prozent in der Höhe von 9 Gulden.
Die Bewohner sind Katholiken: 400 Erwachsene und 100 Kinder, In der Zusammenfassung wird vermerkt, dass der Pfarrer früher von den Bauern bestimmte Motzen Frucht bekommen hat. Das verweigern sie jetzt. Das müsste unbedingt untersucht werden.