Kittsee = Kepczén
1659
Der Ort gehört den Herren Lysti.
Die Kirche ist dem hl. Pankratius geweiht. Der Pfarrer heißt Georg Derhanovicz. Er ist Kroate und noch jung. Der Ort hat weder Schule noch Lehrer. Die Bewohner sind Kroaten und Deutsche, mehrheitlich lutherisch.
1663
Die Kirche ist fest gebaut und groß. Keine Namen angegeben,
1680
Der Ort gehört dem Grafen Esterhazy.
Die Kirche ist im Jahre 1548 gebaut worden. Pfarrer ist Georg Buchich, ein Kroate aus Prodersdorf, Lehrer Matthias Stelacz, ein Kroate.
1696
Der Ort gehört dem Fürsten Paul Estarhazy.
Pfarrer ist Matthias Udvinacz, ein Kroate, Lehrer Simon Petray, ein Kroate aus Kittsee, Katholiken 600, Lutheraner 92.
In der Zusammenfassung heißt es: Die hiesige Kirche ist ebenfalls sehr arm. Sie besitzt kein Grundstück. Der Turm ist sehr baufällig. Die Bewohner sagen, sie würden ihn bald abtragen. Damit sich die Kirche ein wenig leichter täte in Bezug auf Paramente und Gebäude, könnte ihr die Gemeinde ein Stück von ihrer Hutweide überlassen. Dafür ist aber die Zustimmung des Fürsten notwendig. Das Pfarrhaus ist äußerst baufällig. Ich habe ihre Reparatur der Gemeinde ans Herz gelegt.
Früher hatte die Gemeinde Äcker, die aber jetzt von Martin Butkovicz beansprucht werden. Auch könnten die adeligen Höfe durch Vermittlung des Fürsten angehalten werden, dem Pfarrer jährlich etwas zukommen zu lassen. Das Sechzehntel wird verweigert. Wie in Edelstal gibt es auch hier einige Protestanten. Die Angestellten des Fürsten sollten ein Auge dafür haben, dass sie nicht so nach Belieben wegen Kommunion und anderer religiösen Übungen nach Preßburg gehen. Man sollte von der Herrschaft aus ihrer Bekehrung mehr Aufmerksamkeit schenken.
Neudorf: = Uyfalu - Nova Villa
1659
Der Ort gehört dem Grafen Harraoh.
Die Kirche ist dem hl. Leonhard geweiht. Pfarrer ist Lukas Leonhard Praustuk, ein Kroate, Lehrer Petrus Sinkovicz. Die Bewohner sind alle katholische Kroaten.
1663
Gegenüber der Visitation von 1659 hat sich nichts geändert,
1680
Pfarrer ist Vitus Milnioz, ein Kroate, Lehrer Matthias Dusicz, auch ein Kroate. Er stammt aus Kroatisch Jahrndorf (jetzt CSSR) und ist 28 Jahre alt.
1696
Pfarrer ist Simon Malinoricz, Lehrer Georg Urbanicz, beide Kroaten. Die Bewohner sind alle Kroaten und katholisch, 346 Seelen.
In der Zusammenfassung heißt es: Hier und in Parndorf besteht nur die eine Schwierigkeit, dass sie das Sechzehntel nicht bezahlen. Doch der Verwalter des Grafen Harrach hat erlaubt, dass der Herr Pfarrer selber Leute bestimmen darf, die in beiden Gemeinden dieses Sechzehntel einsammeln sollten.
Pama = Keörtvélyes, Alba Villa - Körtvéles
1659
Der Ort gehört den Herren Lysti.
Die Kirche ist allen Heiligen geweiht. Sie ist seit 40 Jahren Filiale von Kittsee. Alte Leute können sich noch erinnern, dass sie früher zu Jahrndorf gehört hat, (wahrscheinlich zu Kroatisch Jahrndorf). Lehrer ist Michael Horvath. Er unterrichtet nicht, weil keine Schule vorhanden ist. Die Bewohner sind alle Kroaten.
1663
Der Ort wird nicht genannt.
1680
Der Ort gehört zur Herrschaft Kittsee.
Die Kirche ist von Kittsee unabhängig geworden. Pfarrer ist Georg Nesemenich, ein Kroate aus Siegendorf. Lehrer ist Paul Primarich, ein Kroate aus Kittsee. Den Grund hat der Häretiker Lysti an sich gerissen. Eine "Bestie"!
1696
Der Ort gehört zur Herrschaft Kittsee.
Pfarrer ist Johannes Grisovicz, ein Kroate. Lehrer Jakob Bukovicz. auch ein Kroate. Die Bewohner sind alle katholisch außer dem Schafhirten und dem Müller.
Zusammenfassung: Die Kirche ist arm, hat keinen Acker und keine Wiese. Daher fehlt es auch an Kircheneinrichtung. Keine Monstranz, kein Coborium, kein Tabernakel. Das Allerheiligste befindet sich in einer Nische der Kirchenmauer, aufbewahrt in einem Korporale. Man muss deshalb beim Fürsten vorstellig werden. Das Sechzehntel wird verweigert. Es kann von dem was hier einkommt kein Pfarrer leben. Er braucht Unterstützung von auswärts,
Parndorf: Pandorff
1659
Der Ort gehört dem Grafen Harrach
Die Kirche ist dem hl. Ladislaus, König von Ungarn, geweiht. Pfarrer ist Georg Radanicz, ein Kroate. Lehrer Laurentius Muranovicz, gleichfalls Kroate. Auch die Bewohner sind alle Kroaten und Katholiken.
1663
Pfarrer ist Johannes Markovicz. Lehrer Gregor Pazman.
1680
Pfarrer ist Johannes Musich, ein Kroate, der sehr gelobt wird,Lehrer ist Johannes Struganicz, ein Kroate aus Mannersdorf.
1696
Pfarrer ist Marchs Franciscus Ruskovlcz, ein Kroate. Er ist zugleich "Vice Archidiaconus" im Archidiakonat Wieselburg. Lehrer ist Gabriel Sehy aus Oroszvar, (jetzt CSSR). Die sind eifrige und gute Katholiken: Erwachsene 640, Kinder 300.
In der Zusammenfassung steht nichts über Parndorf.
Potzneusiedl = Layta = Laita
1659
Der Ort gehört zur Burg Theben ( CSSR )
Die Kirche ist dem hl. Markus geweiht und ist eine Filiale von Neudorf. Die Bewohner sind Kroaten und sind alle katholisch außer einem Haus.
1663
Im Bericht wird nur wiederholt, was schon 1659 gesagt ist. Von einem Lehrer wird nur das Gehalt angegeben.
1680
Der Ort heißt hier Pacznaiszidl vulgo Laita.
Pfarrer und Lehrer sind die gleichen wie in Neudorf. 1696: Der Ort gehört jetzt einem Valentin Sente.
Lehrer ist Philipp Payericz. Die Bewohner sind alle katholisch. Nur der Schafhirt und der Fleischhauer sind häretisch. Erwachsene gibt 110, Kinder 60.
Zusammenfassung: Der Vice-Palatln Valentin Sente, der den Anteil der Palfi in Pfand hat, hat bisher das Sechzehntel verweigert. Ich habe mit dem Herrn gesprochener und er hat die Bezahlung zugesagt. Ob er es getan hat, weiß ich nicht.
Gattendorf = Gata = Gatha
1659:
Der Ort gehört verschiedenen Herren.
Die Kirche ist der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Pfarrer ist Herr Gasparus Nagy. Er hat die Pfarre verlassen und wohnt in Neusiedl. Lehrer ist Andreas Keronar, ein Katholik. Schule ist keine da. Die Bewohner sind größtenteils Kroaten und gute Katholiken. Die Deutschen sind mehrheitlich Lutheraner, bezahlen aber auch den katholischen Pfarrer.
1663:
Pfarrer ist Herr Johannes Gmazics. Er spricht deutsch und kroatisch. Die Pfarrkinder sind alle katholisch, außer einigen Deutschen, die Häretiker sind.
1680:
Pfarrer ist Herr Paul Ribich, ein Kroate aus Oslip. Lehrer ist Paul Paulasich, ein Kroate aus Kittsee. Über Pfarrkinder siehe 1663.
1696:
Der Ort gehört den Grafen Franz und Daniel Esterhazy und anderen Adeligen. Pfarrer ist Herr Vitus Milnics, ein Kroate aus Neudorf. Lehrer ist Nikolaus Mlkovicz, ein Kroate.
Die Bewohner sind mehrheitlich Kroaten: 426 katholisch, 10 Häretiker.
Zusammenfassung: Die Herren, die den Ort besitzen, zahlten früher dem Pfarrer pro Jahr 30 Gulden. Seit der unruhigen Zeit zahlen sie nicht mehr und geben auch kein Sechzehntel. Die Kleinhäusler, die für das Mähen der Wiese verpflichtet waren, tun es nicht mehr. Die Bauern bearbeiten die Felder für sich selbst und geben dem Pfarrer nichts. Die Gemeinde kümmert sich nicht um das Holz für den Pfarrer. Sie geben auch nicht mehr den halben Metzen Weizen, So kann kein Pfarrer hier leben.
Zurndorf = Csundorff - Chundorff
1659
Der Ort gehört dem Herrn Zichy.
Die Kirche ist den Aposteln Petrus und Paulus geweiht. Der Visitator wurde wegen Behinderung vonseiten des Prädlkanten und der lutherischen Bevölkerung nicht zugelassen. Er war zwar in der Kirche, die innen und außen schön renoviert ist, aber nicht als Visitator. Es gibt hier 300 Katholiken. Alle anderen sind Lutheraner. Der Prädikant heißt Michael Hueber. Die Katholiken haben keinen eigenen Pfarrer. Es kommt der Pfarrer von Hegyeshalom, der Petrus Aiermon heißt und Zurndorf als seine Filiale betreut. Die Einkünfte der Kirche müssen zwischen Prädikant und Pfarrer geteilt werden.
Die Kirche wird von den Häretikern benützt, obwohl sie nicht zu jenen Kirchen gehört, die im Jahre 1646 den Protestanten haben überlassen werde müssen. Der Lehrer der Protestanten heißt Jakob Kanforn. Der Lehrer der Katholiken, namens Michael Jobst. Wohnt nicht hier, sondern in Nikolsdorf. Unterricht gibt er auch nicht in Zurndorf. Er kommt nur nach hier, um dem Pfarrer zu helfen. Da auch die Friedhofskapelle von den Protestanten beansprucht wird, müssen die Katholiken ihren Gottesdienst in einem Privathaus halten.
1663
Der Ort gehört der Familie Zichy.
Die Kirche gehört den Protestanten, obwohl sie nicht auf der Liste jener Kirchen steht, die 1647 den Protestanten haben zurückgegeben werden müssen. Als der Visitator nach Zurndorf kam, waren daselbst zur selben Zeit auch protestantische Visitatoren. Sie sind mit einander ausgekommen. Von beiden Seiten wurden Aufzeichnungen über die Kirche gemacht. Die Katholiken, 300 an der Zahl, hatten keine Kirche, mussten daher ihren Gottesdienst in einem leeren Haus halten, Pater Hainrad Werner, der Pfarrer von Hegyshalom, betreute auch die Katholiken von Zurndorf. Sie hatten auch einen eigenen Lehrer, der aber nicht hier wohnte.
1680
Der Ort gehört zum königlichen Gut Altenburg.
Die Kirche gehört wieder den Katholiken. Ihr Pfarrer ist Johann Georg Schmid, ein Tiroler und 36 Jahre alt. Er starb während der Visitation. Er war ein guter Priester. Der Lehrer heißt Laurentius Wisenport. Er stammt aus Österreich und ist 29 Jahre alt. Die Bewohner sind sämtlich Deutsche. Wenige darunter sind Alt-Katholiken, alle anderen Neu-Bekehrte. Es ist zu fürchten, dass sie wieder zurückfallen. Seit ihrer Bekehrung haben sie nicht mehr gebeichtet und kümmern sich nicht um Kommunion. Darüber muß mit der Herrschaft Altenburg gesprochen werden.
1696
Der Ort gehört zum Gut Altenburg, ist aber an Adam Zichy verpfändet.
Der Pfarrer des Ortes ist wieder ein Tiroler, Johannes Gecz, 37 Jahre alt, Schulmeister ist Urban Franz Mayninger, ein Katholik aus Wien. Im Ort gibt es 299 Katholiken und 433 Lutheraner.
Zusammenfassung: Die Bewohner sind hartnäckige Lutheraner, die wenig von einer Bekehrung zeigen. Beschämend ist es auch, daß die Kirche in einem so großen Ort ohne ein Grundstück dasteht. Ein Zeichen ihres Luthertums ist die Tatsache, dass sie Prozessionen lächerlich machen, dem Pfarrer die Fenster einwerfen und sich über ihn lustig machen.
Nachtrag: Im Bericht vom Jahre 1680 wird gesagt, dass die Kirche wie der den Katholiken gehört hat. Sie wurde von Bischof Graf Leopold Kollonitsch nach Rückgewinnung aus den Händen der Häretiker durch einen eigenen Segen (Reconciliation) wieder "entsühnt". Nach damaliger Anschauung durften die Kirchen, die von Häretikern benützt waren, nicht ohne weiters in Gebrauch genommen werden. Wie hier in Zurndorf waren auch in anderen stark evangelischen Gemeinden, wie in Gols, Deutsch Jahrndorf, Tadten, viele Evangelische katholisch geworden, sind es aber größtenteils nicht geblieben. Der genannte Bischof Kollonitsch, zuerst Bischof von Wiener Neustadt, später Bischof von Raab, Kardinal und Erzbischof von Kalocsa und Gran geworden war, hatte sich sehr um die Rückgewinnung der Protestanten bemüht. Wie man sieht, nicht überall mit dauerndem Erfolg.
Nickelsdorf: Miklosfalva - Miklosdorf
1659
Der Ort gehört dem Grafen Adam Forgacz.
Die Kirche ist dem hl. Nikolaus geweiht. Sie gehört zu den 90 Kirchen, die laut Beschluss auf dem Landtag von Preßburg im Jahre 1646 den Protestanten zurückgegeben werden mussten. Die Bewohner sind alle Latheraner außer 6 Kleinhäuslern, einigen Mägden und Knechten, 40 an der Zahl, die zum Gottesdienst nach Hegyeshalom gehen. Die Visitation wurde verhindert durch den lutherischen Prädikanten aus Zurndorf.
1663
Der Ort gehört dem Grafen Adam Forgacz.
Die Visitation wurde verhindert. Die Häretiker haben den Schlüssel zur Kirche versteckt. Die Bewohner sind alle Deutsche und Häretiker außer einem. Es ist der Lehrer, der hier wohnt, aber in Hegyeshalom, Zurndorf und Level die katholischen Kinder unterrichtet. Die hiesigen Häretiker haben ihren eigenen Lehrer.
1680
Der Ort gehört dem Grafen Adam Forgacz.
Die Kirche wurde 1572 von Katholiken gebaut. Jetzt ist sie Filiale von Zurndorf. Lehrer ist Andreas Canhoffer aus Purbach, ein Katholik.
1696
Der Ort gehört zur Königlichen Herrschaft Altenburg
Die Kirche ist Filiale zu Zurndorf, es wird nicht gesagt, ob sie den Katholiken oder den Protestanten gehört. Lehrer ist Josef Jauur. Er stammt aus Wien, Katholiken gibt es 300. Sie sind lau. Die Frauen kommen sehr selten in die Kirche. Lutheraner gibt es 400.
Zusammenfassung
Die Kirche ist arm. Sie hat keinen Grundbesitz. In der Kirche fehlen Monstranz und Ciborium. Die Bewohner neigen alle dem Luthertum zu. Das Sechzehntel wird verweigert.
Deutsch-Jahrndorf = Nemet Jandorff
Der Ort gehört zu den Besitzungen des Stephan Zichy
1659
Die Kirche ist dem hl. Apostel Bartholomäus geweiht und ist eine Filiale von Raika - jetzt in Ungarn. Sie ist eine jener 90 Kirchen in Ungarn, die auf Beschluss des ungarischen Landtags in Preßburg im Jahre 1646 den Protestanten haben wieder zurückgegeben werden müssen.
Die Bewohner sind alle Deutsche und sehr harte Häretiker, außer dem Richter, einigen Kleinhäuslern und etlichen Knechten und Mägden. Im ganzen gibt es hier 50 Katholiken.
1663
Die Visitation war dieses Mal wegen Widerstandes von Seiten des lutherischen Predigers und der Bevölkerung unmöglich.
1680
Der Ort ist Besitz der Familie Zichy.
Die Bewohner sind alle unlängst zum katholischen Glauben zurückgekehrt. Nach getaner Beichte haben sie geschworen, im katholischen Glauben zu leben und darin auch zu sterben. Sie müssen gefestigt und gestärkt werden durch den Eifer des Pfarrer und der Autorität des weltlichen Herrn.
Die Kirche ist dem hl. Apostel Bartholomäus geweiht und eine Filiale zu Raika. Der Pfarrer kommt von Raika. Die Gemeinde zahlt ihm jedes Mal statt dem Essen einen halben Imperial.
Lehrer ist Christian Josef Jaur, ein Katholik aus Wien.
1696
Der Ort gehört dem Adam Zichy.
Die Bewohner sind wieder fast alle Lutheraner, 288 an der Zahl, dem gegenüber nur 5 Katholiken. Der Lehrer ist Katholik, der Ort Filiale von Raika.
In der Zusammenfassung: Die Bewohner sind außer 5 Personen alle Häretiker, die wegen zu großer Nachsicht der Herrschaft umso sturer in der Häresie verharren. Zum Schein halten sie einen Pfarrer und einen katholischen Schulmeister, neigen aber mehr dem lutherischen Prediger zu. Würden diesen auch angestellt wissen, wenn sie den Bischof nicht zu fürchten hätten. Deshalb muss der Herr Graf Zichy ernstlich ermahnt werden, sich mehr um das Heil seiner Bauern zu kümmern. Das Sechzehntel wird verweigert.
Edelstal = Edlestol
1659 und 1663 wird der Ort nicht erwähnt
1680
Hier ist keine Kirche. Der Ort ist eine Filiale von Kittsee. Der Pfarrer kommt nicht nach hier. Früher kam auch kein Prädikant hierher. Lehrer ist ein Katholik und heißt Georg Naidl, stammt aus Klein Höflein. Die Bewohner sind fast alle Lutheraner, nur 5 oder 6 Häuser sind katholisch.
1690
Filiale von Kittsee, keine Kirche, Lutheraner 159, Katholiken gibt es 20.
In der Zusammenfassung wird der Ort nicht genannt.
1659
Der Ort gehört den Herren Lysti.
Die Kirche ist dem hl. Pankratius geweiht. Der Pfarrer heißt Georg Derhanovicz. Er ist Kroate und noch jung. Der Ort hat weder Schule noch Lehrer. Die Bewohner sind Kroaten und Deutsche, mehrheitlich lutherisch.
1663
Die Kirche ist fest gebaut und groß. Keine Namen angegeben,
1680
Der Ort gehört dem Grafen Esterhazy.
Die Kirche ist im Jahre 1548 gebaut worden. Pfarrer ist Georg Buchich, ein Kroate aus Prodersdorf, Lehrer Matthias Stelacz, ein Kroate.
1696
Der Ort gehört dem Fürsten Paul Estarhazy.
Pfarrer ist Matthias Udvinacz, ein Kroate, Lehrer Simon Petray, ein Kroate aus Kittsee, Katholiken 600, Lutheraner 92.
In der Zusammenfassung heißt es: Die hiesige Kirche ist ebenfalls sehr arm. Sie besitzt kein Grundstück. Der Turm ist sehr baufällig. Die Bewohner sagen, sie würden ihn bald abtragen. Damit sich die Kirche ein wenig leichter täte in Bezug auf Paramente und Gebäude, könnte ihr die Gemeinde ein Stück von ihrer Hutweide überlassen. Dafür ist aber die Zustimmung des Fürsten notwendig. Das Pfarrhaus ist äußerst baufällig. Ich habe ihre Reparatur der Gemeinde ans Herz gelegt.
Früher hatte die Gemeinde Äcker, die aber jetzt von Martin Butkovicz beansprucht werden. Auch könnten die adeligen Höfe durch Vermittlung des Fürsten angehalten werden, dem Pfarrer jährlich etwas zukommen zu lassen. Das Sechzehntel wird verweigert. Wie in Edelstal gibt es auch hier einige Protestanten. Die Angestellten des Fürsten sollten ein Auge dafür haben, dass sie nicht so nach Belieben wegen Kommunion und anderer religiösen Übungen nach Preßburg gehen. Man sollte von der Herrschaft aus ihrer Bekehrung mehr Aufmerksamkeit schenken.
Neudorf: = Uyfalu - Nova Villa
1659
Der Ort gehört dem Grafen Harraoh.
Die Kirche ist dem hl. Leonhard geweiht. Pfarrer ist Lukas Leonhard Praustuk, ein Kroate, Lehrer Petrus Sinkovicz. Die Bewohner sind alle katholische Kroaten.
1663
Gegenüber der Visitation von 1659 hat sich nichts geändert,
1680
Pfarrer ist Vitus Milnioz, ein Kroate, Lehrer Matthias Dusicz, auch ein Kroate. Er stammt aus Kroatisch Jahrndorf (jetzt CSSR) und ist 28 Jahre alt.
1696
Pfarrer ist Simon Malinoricz, Lehrer Georg Urbanicz, beide Kroaten. Die Bewohner sind alle Kroaten und katholisch, 346 Seelen.
In der Zusammenfassung heißt es: Hier und in Parndorf besteht nur die eine Schwierigkeit, dass sie das Sechzehntel nicht bezahlen. Doch der Verwalter des Grafen Harrach hat erlaubt, dass der Herr Pfarrer selber Leute bestimmen darf, die in beiden Gemeinden dieses Sechzehntel einsammeln sollten.
Pama = Keörtvélyes, Alba Villa - Körtvéles
1659
Der Ort gehört den Herren Lysti.
Die Kirche ist allen Heiligen geweiht. Sie ist seit 40 Jahren Filiale von Kittsee. Alte Leute können sich noch erinnern, dass sie früher zu Jahrndorf gehört hat, (wahrscheinlich zu Kroatisch Jahrndorf). Lehrer ist Michael Horvath. Er unterrichtet nicht, weil keine Schule vorhanden ist. Die Bewohner sind alle Kroaten.
1663
Der Ort wird nicht genannt.
1680
Der Ort gehört zur Herrschaft Kittsee.
Die Kirche ist von Kittsee unabhängig geworden. Pfarrer ist Georg Nesemenich, ein Kroate aus Siegendorf. Lehrer ist Paul Primarich, ein Kroate aus Kittsee. Den Grund hat der Häretiker Lysti an sich gerissen. Eine "Bestie"!
1696
Der Ort gehört zur Herrschaft Kittsee.
Pfarrer ist Johannes Grisovicz, ein Kroate. Lehrer Jakob Bukovicz. auch ein Kroate. Die Bewohner sind alle katholisch außer dem Schafhirten und dem Müller.
Zusammenfassung: Die Kirche ist arm, hat keinen Acker und keine Wiese. Daher fehlt es auch an Kircheneinrichtung. Keine Monstranz, kein Coborium, kein Tabernakel. Das Allerheiligste befindet sich in einer Nische der Kirchenmauer, aufbewahrt in einem Korporale. Man muss deshalb beim Fürsten vorstellig werden. Das Sechzehntel wird verweigert. Es kann von dem was hier einkommt kein Pfarrer leben. Er braucht Unterstützung von auswärts,
Parndorf: Pandorff
1659
Der Ort gehört dem Grafen Harrach
Die Kirche ist dem hl. Ladislaus, König von Ungarn, geweiht. Pfarrer ist Georg Radanicz, ein Kroate. Lehrer Laurentius Muranovicz, gleichfalls Kroate. Auch die Bewohner sind alle Kroaten und Katholiken.
1663
Pfarrer ist Johannes Markovicz. Lehrer Gregor Pazman.
1680
Pfarrer ist Johannes Musich, ein Kroate, der sehr gelobt wird,Lehrer ist Johannes Struganicz, ein Kroate aus Mannersdorf.
1696
Pfarrer ist Marchs Franciscus Ruskovlcz, ein Kroate. Er ist zugleich "Vice Archidiaconus" im Archidiakonat Wieselburg. Lehrer ist Gabriel Sehy aus Oroszvar, (jetzt CSSR). Die sind eifrige und gute Katholiken: Erwachsene 640, Kinder 300.
In der Zusammenfassung steht nichts über Parndorf.
Potzneusiedl = Layta = Laita
1659
Der Ort gehört zur Burg Theben ( CSSR )
Die Kirche ist dem hl. Markus geweiht und ist eine Filiale von Neudorf. Die Bewohner sind Kroaten und sind alle katholisch außer einem Haus.
1663
Im Bericht wird nur wiederholt, was schon 1659 gesagt ist. Von einem Lehrer wird nur das Gehalt angegeben.
1680
Der Ort heißt hier Pacznaiszidl vulgo Laita.
Pfarrer und Lehrer sind die gleichen wie in Neudorf. 1696: Der Ort gehört jetzt einem Valentin Sente.
Lehrer ist Philipp Payericz. Die Bewohner sind alle katholisch. Nur der Schafhirt und der Fleischhauer sind häretisch. Erwachsene gibt 110, Kinder 60.
Zusammenfassung: Der Vice-Palatln Valentin Sente, der den Anteil der Palfi in Pfand hat, hat bisher das Sechzehntel verweigert. Ich habe mit dem Herrn gesprochener und er hat die Bezahlung zugesagt. Ob er es getan hat, weiß ich nicht.
Gattendorf = Gata = Gatha
1659:
Der Ort gehört verschiedenen Herren.
Die Kirche ist der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Pfarrer ist Herr Gasparus Nagy. Er hat die Pfarre verlassen und wohnt in Neusiedl. Lehrer ist Andreas Keronar, ein Katholik. Schule ist keine da. Die Bewohner sind größtenteils Kroaten und gute Katholiken. Die Deutschen sind mehrheitlich Lutheraner, bezahlen aber auch den katholischen Pfarrer.
1663:
Pfarrer ist Herr Johannes Gmazics. Er spricht deutsch und kroatisch. Die Pfarrkinder sind alle katholisch, außer einigen Deutschen, die Häretiker sind.
1680:
Pfarrer ist Herr Paul Ribich, ein Kroate aus Oslip. Lehrer ist Paul Paulasich, ein Kroate aus Kittsee. Über Pfarrkinder siehe 1663.
1696:
Der Ort gehört den Grafen Franz und Daniel Esterhazy und anderen Adeligen. Pfarrer ist Herr Vitus Milnics, ein Kroate aus Neudorf. Lehrer ist Nikolaus Mlkovicz, ein Kroate.
Die Bewohner sind mehrheitlich Kroaten: 426 katholisch, 10 Häretiker.
Zusammenfassung: Die Herren, die den Ort besitzen, zahlten früher dem Pfarrer pro Jahr 30 Gulden. Seit der unruhigen Zeit zahlen sie nicht mehr und geben auch kein Sechzehntel. Die Kleinhäusler, die für das Mähen der Wiese verpflichtet waren, tun es nicht mehr. Die Bauern bearbeiten die Felder für sich selbst und geben dem Pfarrer nichts. Die Gemeinde kümmert sich nicht um das Holz für den Pfarrer. Sie geben auch nicht mehr den halben Metzen Weizen, So kann kein Pfarrer hier leben.
Zurndorf = Csundorff - Chundorff
1659
Der Ort gehört dem Herrn Zichy.
Die Kirche ist den Aposteln Petrus und Paulus geweiht. Der Visitator wurde wegen Behinderung vonseiten des Prädlkanten und der lutherischen Bevölkerung nicht zugelassen. Er war zwar in der Kirche, die innen und außen schön renoviert ist, aber nicht als Visitator. Es gibt hier 300 Katholiken. Alle anderen sind Lutheraner. Der Prädikant heißt Michael Hueber. Die Katholiken haben keinen eigenen Pfarrer. Es kommt der Pfarrer von Hegyeshalom, der Petrus Aiermon heißt und Zurndorf als seine Filiale betreut. Die Einkünfte der Kirche müssen zwischen Prädikant und Pfarrer geteilt werden.
Die Kirche wird von den Häretikern benützt, obwohl sie nicht zu jenen Kirchen gehört, die im Jahre 1646 den Protestanten haben überlassen werde müssen. Der Lehrer der Protestanten heißt Jakob Kanforn. Der Lehrer der Katholiken, namens Michael Jobst. Wohnt nicht hier, sondern in Nikolsdorf. Unterricht gibt er auch nicht in Zurndorf. Er kommt nur nach hier, um dem Pfarrer zu helfen. Da auch die Friedhofskapelle von den Protestanten beansprucht wird, müssen die Katholiken ihren Gottesdienst in einem Privathaus halten.
1663
Der Ort gehört der Familie Zichy.
Die Kirche gehört den Protestanten, obwohl sie nicht auf der Liste jener Kirchen steht, die 1647 den Protestanten haben zurückgegeben werden müssen. Als der Visitator nach Zurndorf kam, waren daselbst zur selben Zeit auch protestantische Visitatoren. Sie sind mit einander ausgekommen. Von beiden Seiten wurden Aufzeichnungen über die Kirche gemacht. Die Katholiken, 300 an der Zahl, hatten keine Kirche, mussten daher ihren Gottesdienst in einem leeren Haus halten, Pater Hainrad Werner, der Pfarrer von Hegyshalom, betreute auch die Katholiken von Zurndorf. Sie hatten auch einen eigenen Lehrer, der aber nicht hier wohnte.
1680
Der Ort gehört zum königlichen Gut Altenburg.
Die Kirche gehört wieder den Katholiken. Ihr Pfarrer ist Johann Georg Schmid, ein Tiroler und 36 Jahre alt. Er starb während der Visitation. Er war ein guter Priester. Der Lehrer heißt Laurentius Wisenport. Er stammt aus Österreich und ist 29 Jahre alt. Die Bewohner sind sämtlich Deutsche. Wenige darunter sind Alt-Katholiken, alle anderen Neu-Bekehrte. Es ist zu fürchten, dass sie wieder zurückfallen. Seit ihrer Bekehrung haben sie nicht mehr gebeichtet und kümmern sich nicht um Kommunion. Darüber muß mit der Herrschaft Altenburg gesprochen werden.
1696
Der Ort gehört zum Gut Altenburg, ist aber an Adam Zichy verpfändet.
Der Pfarrer des Ortes ist wieder ein Tiroler, Johannes Gecz, 37 Jahre alt, Schulmeister ist Urban Franz Mayninger, ein Katholik aus Wien. Im Ort gibt es 299 Katholiken und 433 Lutheraner.
Zusammenfassung: Die Bewohner sind hartnäckige Lutheraner, die wenig von einer Bekehrung zeigen. Beschämend ist es auch, daß die Kirche in einem so großen Ort ohne ein Grundstück dasteht. Ein Zeichen ihres Luthertums ist die Tatsache, dass sie Prozessionen lächerlich machen, dem Pfarrer die Fenster einwerfen und sich über ihn lustig machen.
Nachtrag: Im Bericht vom Jahre 1680 wird gesagt, dass die Kirche wie der den Katholiken gehört hat. Sie wurde von Bischof Graf Leopold Kollonitsch nach Rückgewinnung aus den Händen der Häretiker durch einen eigenen Segen (Reconciliation) wieder "entsühnt". Nach damaliger Anschauung durften die Kirchen, die von Häretikern benützt waren, nicht ohne weiters in Gebrauch genommen werden. Wie hier in Zurndorf waren auch in anderen stark evangelischen Gemeinden, wie in Gols, Deutsch Jahrndorf, Tadten, viele Evangelische katholisch geworden, sind es aber größtenteils nicht geblieben. Der genannte Bischof Kollonitsch, zuerst Bischof von Wiener Neustadt, später Bischof von Raab, Kardinal und Erzbischof von Kalocsa und Gran geworden war, hatte sich sehr um die Rückgewinnung der Protestanten bemüht. Wie man sieht, nicht überall mit dauerndem Erfolg.
Nickelsdorf: Miklosfalva - Miklosdorf
1659
Der Ort gehört dem Grafen Adam Forgacz.
Die Kirche ist dem hl. Nikolaus geweiht. Sie gehört zu den 90 Kirchen, die laut Beschluss auf dem Landtag von Preßburg im Jahre 1646 den Protestanten zurückgegeben werden mussten. Die Bewohner sind alle Latheraner außer 6 Kleinhäuslern, einigen Mägden und Knechten, 40 an der Zahl, die zum Gottesdienst nach Hegyeshalom gehen. Die Visitation wurde verhindert durch den lutherischen Prädikanten aus Zurndorf.
1663
Der Ort gehört dem Grafen Adam Forgacz.
Die Visitation wurde verhindert. Die Häretiker haben den Schlüssel zur Kirche versteckt. Die Bewohner sind alle Deutsche und Häretiker außer einem. Es ist der Lehrer, der hier wohnt, aber in Hegyeshalom, Zurndorf und Level die katholischen Kinder unterrichtet. Die hiesigen Häretiker haben ihren eigenen Lehrer.
1680
Der Ort gehört dem Grafen Adam Forgacz.
Die Kirche wurde 1572 von Katholiken gebaut. Jetzt ist sie Filiale von Zurndorf. Lehrer ist Andreas Canhoffer aus Purbach, ein Katholik.
1696
Der Ort gehört zur Königlichen Herrschaft Altenburg
Die Kirche ist Filiale zu Zurndorf, es wird nicht gesagt, ob sie den Katholiken oder den Protestanten gehört. Lehrer ist Josef Jauur. Er stammt aus Wien, Katholiken gibt es 300. Sie sind lau. Die Frauen kommen sehr selten in die Kirche. Lutheraner gibt es 400.
Zusammenfassung
Die Kirche ist arm. Sie hat keinen Grundbesitz. In der Kirche fehlen Monstranz und Ciborium. Die Bewohner neigen alle dem Luthertum zu. Das Sechzehntel wird verweigert.
Deutsch-Jahrndorf = Nemet Jandorff
Der Ort gehört zu den Besitzungen des Stephan Zichy
1659
Die Kirche ist dem hl. Apostel Bartholomäus geweiht und ist eine Filiale von Raika - jetzt in Ungarn. Sie ist eine jener 90 Kirchen in Ungarn, die auf Beschluss des ungarischen Landtags in Preßburg im Jahre 1646 den Protestanten haben wieder zurückgegeben werden müssen.
Die Bewohner sind alle Deutsche und sehr harte Häretiker, außer dem Richter, einigen Kleinhäuslern und etlichen Knechten und Mägden. Im ganzen gibt es hier 50 Katholiken.
1663
Die Visitation war dieses Mal wegen Widerstandes von Seiten des lutherischen Predigers und der Bevölkerung unmöglich.
1680
Der Ort ist Besitz der Familie Zichy.
Die Bewohner sind alle unlängst zum katholischen Glauben zurückgekehrt. Nach getaner Beichte haben sie geschworen, im katholischen Glauben zu leben und darin auch zu sterben. Sie müssen gefestigt und gestärkt werden durch den Eifer des Pfarrer und der Autorität des weltlichen Herrn.
Die Kirche ist dem hl. Apostel Bartholomäus geweiht und eine Filiale zu Raika. Der Pfarrer kommt von Raika. Die Gemeinde zahlt ihm jedes Mal statt dem Essen einen halben Imperial.
Lehrer ist Christian Josef Jaur, ein Katholik aus Wien.
1696
Der Ort gehört dem Adam Zichy.
Die Bewohner sind wieder fast alle Lutheraner, 288 an der Zahl, dem gegenüber nur 5 Katholiken. Der Lehrer ist Katholik, der Ort Filiale von Raika.
In der Zusammenfassung: Die Bewohner sind außer 5 Personen alle Häretiker, die wegen zu großer Nachsicht der Herrschaft umso sturer in der Häresie verharren. Zum Schein halten sie einen Pfarrer und einen katholischen Schulmeister, neigen aber mehr dem lutherischen Prediger zu. Würden diesen auch angestellt wissen, wenn sie den Bischof nicht zu fürchten hätten. Deshalb muss der Herr Graf Zichy ernstlich ermahnt werden, sich mehr um das Heil seiner Bauern zu kümmern. Das Sechzehntel wird verweigert.
Edelstal = Edlestol
1659 und 1663 wird der Ort nicht erwähnt
1680
Hier ist keine Kirche. Der Ort ist eine Filiale von Kittsee. Der Pfarrer kommt nicht nach hier. Früher kam auch kein Prädikant hierher. Lehrer ist ein Katholik und heißt Georg Naidl, stammt aus Klein Höflein. Die Bewohner sind fast alle Lutheraner, nur 5 oder 6 Häuser sind katholisch.
1690
Filiale von Kittsee, keine Kirche, Lutheraner 159, Katholiken gibt es 20.
In der Zusammenfassung wird der Ort nicht genannt.