Zum Erzdekanat, das im Jahre 1659 von Raab aus visitiert worden ist, gehörten damals auch folgende vier Gemeinden jenseits des Leithagebirges, die jetzt zu Niederösterreich gehören:
Sommerein am Leithagebirge
1659
Die Visitation erfolgte am 25. Februar 1659.
Der Ort gehörte Ihrer Majestät, der Kaiserin Witwe. Die Kirche war der Gottesmutter geweiht.
Die Bewohner sind zur Hälfte Kroaten, zur Hälfte Deutsch. Alle sind gut katholisch. Sie haben eine Schule und einen Lehrer.
1680
Die Kirche wurde vor ungefähr 24 Jahren gebaut.
Der Pfarrer heißt Matthias Mioharicz. Er ist Kroate.
Stammt aus Au und ist 27 Jahre alt.
Der Lehrer Johannes Michael Gotthard. Er ist ein Deutscher aus Eisenstadt.
1696
Die Kirche wurde vor 40 Jahren gebaut, zu Ehren Mariä Himmelfahrt.
Der Pfarrer heißt Matthias Micharicz. Er ist Kroate, wurde von Wilderich von Waldersdorff, Bischof von Wien geweiht. Der Lehrer heißt Gregor Cometer. Stammt aus Stinkenbrunn. Die Bewohner sind alle katholisch, 554 Seelen.
Mannersdorf an der Leitha
1659
Der Ort gehörte Ihrer Majestät, der Kaiserin Witwe. Die Visitation erfolgte am 26. Februar. Die Kirche ist dem hl. Martin geweiht und ist herrlich.
Die Bewohner sind gut katholisch, fromme und treue Kroaten. Es gibt auch Deutsche hier, aber die Kroaten sind in der Mehrheit. Der Pfarrer ist ein Kroate und heißt Georg Gludobovacz. Sie haben eine Schule aber keinen Lehrer.
1663
Der Pfarrer heißt Georg Giudobovacz. Der Lehrer heißt Godedridus Rossner.
Die Bewohner sind alle katholisch. Der größere Teil kroatisch.
1680
Der Pfarrer heißt Georg Gludobovacz. Er war Vice Archidiakon. Starb bald nach der Visitation, 50 Jahre alt. Der Lehrer heißt Laurentius Paul Pukh, ein Deutscher, 41 Jahre alt.
1696
Der Pfarrer heißt Matthäus Gregor Palkovicz, Kroate. Der Lehrer heißt Johannes Karl Rath, aus Österreich. Die Bewohner sind teils Deutsche, teils Kroaten, 1200 Seelen.
Hof am Leithagebirge
1659
Der Ort gehört Ihrer Majestät, der Kaiserin Witwe. Die Kirche ist dem hl. Michael geweiht. Visitiert wurde am 27. Februar.
Die Bewohner sind katholische Kroaten. Einige sind Deutsche. Der Pfarrer heißt Andreas Koch und ist Kroate. Sie haben eine Schule. Der Lehrer heißt Johann Dvornikovicz.
1663
Der Pfarrer heißt Andreas Sztkuch. Er ist Kroate. Der Lehrer ist katholisch. Sein Name ist nicht genannt.
1696
Der Pfarrer heißt Matthias Rozenich.
Der Lehrer heißt Matthias Arich. Er stammt aus Sommerein. Die Bewohner sind alle katholisch, 700 an der Zahl.
Au am Leithagebirge
1659
Hier war der Visitator am 28. Februar.
Die Kirche ist dem hl. Nikolaus geweiht. Die Bewohner sind Kroaten, aber reichlich stur und dickköpfig. Der Pfarrer heißt Johann Dunlicz. Sie haben eine Schule und einen Lehrer, namens Andreas Radislavicz.
Ein zweifaches ist bemerkenswert: erstens, dass damals alle vier Gemeinden zur Diözese Raab gehört haben. Dazu ist zu sagen, dass früher die Leitha die Grenze zwischen Österreich und Ungarn war. Aber im Jahre 1659 war das längst nicht mehr der Fall. Die Kirche war immer etwas langsamer in der Veränderung der Diözesangrenzen als die Staaten. Diese vier genannten Gemeinden wurden erst zur Zeit Kaiser Josefs II, so um 1785 aus der Diözese Raab herausgenommen.
Dann ist noch hinzuweisen, dass diese vier Gemeinden fast ganz kroatisch waren. Das hängt wohl damit zusammen, dass sie kirchlich zu Raab, und damit zu Ungarn gehört haben. Pfarrer und Lehrer waren Kroaten. Das hat sich später geändert. Es gab früher auch andere Gemeinden, besonders auch im Marchfeld, die teilweise von Kroaten bewohnt waren. Die sind schon früher deutsch geworden. Gesetze zum Schutz von Minderheiten gab es damals noch nicht. Mit deutsch sprechenden Pfarrern und Lehrern sind auch die Gemeinden allmählich deutsch geworden.
1663
Der Pfarrer heißt Michael Rusich.
Der Lehrer heißt Andreas Radessovicz.
Die Bewohner sind lauter dickköpfige Kroaten.
1680
Der Pfarrer heißt Michael Rusich. Der Lehrer heißt Johannes Holz, 24 Jahre alt.
1696
Der Pfarrer heißt Michael Rusich.
Der Lehrer heißt Johannes Sisovicz.
Die Bewohner sind katholische Kroaten, 500, nur 3 Deutsche.
Sommerein am Leithagebirge
1659
Die Visitation erfolgte am 25. Februar 1659.
Der Ort gehörte Ihrer Majestät, der Kaiserin Witwe. Die Kirche war der Gottesmutter geweiht.
Die Bewohner sind zur Hälfte Kroaten, zur Hälfte Deutsch. Alle sind gut katholisch. Sie haben eine Schule und einen Lehrer.
1680
Die Kirche wurde vor ungefähr 24 Jahren gebaut.
Der Pfarrer heißt Matthias Mioharicz. Er ist Kroate.
Stammt aus Au und ist 27 Jahre alt.
Der Lehrer Johannes Michael Gotthard. Er ist ein Deutscher aus Eisenstadt.
1696
Die Kirche wurde vor 40 Jahren gebaut, zu Ehren Mariä Himmelfahrt.
Der Pfarrer heißt Matthias Micharicz. Er ist Kroate, wurde von Wilderich von Waldersdorff, Bischof von Wien geweiht. Der Lehrer heißt Gregor Cometer. Stammt aus Stinkenbrunn. Die Bewohner sind alle katholisch, 554 Seelen.
Mannersdorf an der Leitha
1659
Der Ort gehörte Ihrer Majestät, der Kaiserin Witwe. Die Visitation erfolgte am 26. Februar. Die Kirche ist dem hl. Martin geweiht und ist herrlich.
Die Bewohner sind gut katholisch, fromme und treue Kroaten. Es gibt auch Deutsche hier, aber die Kroaten sind in der Mehrheit. Der Pfarrer ist ein Kroate und heißt Georg Gludobovacz. Sie haben eine Schule aber keinen Lehrer.
1663
Der Pfarrer heißt Georg Giudobovacz. Der Lehrer heißt Godedridus Rossner.
Die Bewohner sind alle katholisch. Der größere Teil kroatisch.
1680
Der Pfarrer heißt Georg Gludobovacz. Er war Vice Archidiakon. Starb bald nach der Visitation, 50 Jahre alt. Der Lehrer heißt Laurentius Paul Pukh, ein Deutscher, 41 Jahre alt.
1696
Der Pfarrer heißt Matthäus Gregor Palkovicz, Kroate. Der Lehrer heißt Johannes Karl Rath, aus Österreich. Die Bewohner sind teils Deutsche, teils Kroaten, 1200 Seelen.
Hof am Leithagebirge
1659
Der Ort gehört Ihrer Majestät, der Kaiserin Witwe. Die Kirche ist dem hl. Michael geweiht. Visitiert wurde am 27. Februar.
Die Bewohner sind katholische Kroaten. Einige sind Deutsche. Der Pfarrer heißt Andreas Koch und ist Kroate. Sie haben eine Schule. Der Lehrer heißt Johann Dvornikovicz.
1663
Der Pfarrer heißt Andreas Sztkuch. Er ist Kroate. Der Lehrer ist katholisch. Sein Name ist nicht genannt.
1696
Der Pfarrer heißt Matthias Rozenich.
Der Lehrer heißt Matthias Arich. Er stammt aus Sommerein. Die Bewohner sind alle katholisch, 700 an der Zahl.
Au am Leithagebirge
1659
Hier war der Visitator am 28. Februar.
Die Kirche ist dem hl. Nikolaus geweiht. Die Bewohner sind Kroaten, aber reichlich stur und dickköpfig. Der Pfarrer heißt Johann Dunlicz. Sie haben eine Schule und einen Lehrer, namens Andreas Radislavicz.
Ein zweifaches ist bemerkenswert: erstens, dass damals alle vier Gemeinden zur Diözese Raab gehört haben. Dazu ist zu sagen, dass früher die Leitha die Grenze zwischen Österreich und Ungarn war. Aber im Jahre 1659 war das längst nicht mehr der Fall. Die Kirche war immer etwas langsamer in der Veränderung der Diözesangrenzen als die Staaten. Diese vier genannten Gemeinden wurden erst zur Zeit Kaiser Josefs II, so um 1785 aus der Diözese Raab herausgenommen.
Dann ist noch hinzuweisen, dass diese vier Gemeinden fast ganz kroatisch waren. Das hängt wohl damit zusammen, dass sie kirchlich zu Raab, und damit zu Ungarn gehört haben. Pfarrer und Lehrer waren Kroaten. Das hat sich später geändert. Es gab früher auch andere Gemeinden, besonders auch im Marchfeld, die teilweise von Kroaten bewohnt waren. Die sind schon früher deutsch geworden. Gesetze zum Schutz von Minderheiten gab es damals noch nicht. Mit deutsch sprechenden Pfarrern und Lehrern sind auch die Gemeinden allmählich deutsch geworden.
1663
Der Pfarrer heißt Michael Rusich.
Der Lehrer heißt Andreas Radessovicz.
Die Bewohner sind lauter dickköpfige Kroaten.
1680
Der Pfarrer heißt Michael Rusich. Der Lehrer heißt Johannes Holz, 24 Jahre alt.
1696
Der Pfarrer heißt Michael Rusich.
Der Lehrer heißt Johannes Sisovicz.
Die Bewohner sind katholische Kroaten, 500, nur 3 Deutsche.