Erntearbeit - Mechanisierung der Landwirtschaft
Traktore halten Einzug
Der Modernisierungsschub wurde in den fünfziger Jahren eingeleitet. Gerade die Getreideernte war vorher eine sehr aufwendige und langwierige Arbeit. Das Mähen des Getreides erfolgte ausschließlich mit der Hand. Das Getreide wurde anschließend zu Mandeln (Garben) zusammengebunden und zu Haufen zusammengestellt. Nach der Einbringung in die Scheunen erfolgte das Dreschen. Der letzte Teil der Arbeit war die Trennung der Körner von der Spreu. Die erste Technisierung brachten die Dreschmaschinen. Sie standen in Wallern auf dem Anger (Kotsee) und wurden anfangs mit einer Dampfmaschine angetrieben, später mit Traktoren. Eine weitere Erleichterung brachte der Bindemäher. Dieses Gerät mähte das Getreide und band es zu Garben.
Aus der Ortschronik (Josef Hofstädter)
Noch vor fünf Jahren erfolgte bei uns die Getreideernte durch Schnitter, später durch Mähmaschinen. Die Ernte begann Ende Juni. Das abgeschnittene Getreide wurde gebündelt und in Mandeln1 auf den Äckern in mehreren Haufen gelagert. Dort machte es eine Nachreife durch und trocknete ganz aus. Erst nach Wochen wurde es dann entweder in die Scheunen oder auf den Anger geführt, wo es in große Tristen aufgestapelt wurde. Die Bauern schlossen sich zu Druschkompanien zusammen, die in erster Linie ihre eigene Fechsung2 droschen und sich nachher auf Lohndrusch umstellten. Es gab in unserer Gemeinde mehrere solche Druschgesellschaften, die mit Dampfmaschinen arbeiteten. Im ganzen Monat August hörte man vom frühen Morgen bis spät abends das auf- und abschwellende Summen der Dreschmaschinen, sah man die schwer beladenen Pferdefuhrwerke mit den prall gefüllten Getreidesäcken in die Gehöfte zu den Schüttkammern fahren. Kinder jeden Alters saßen auf den Säcken, denn es war dort gut zu sitzen und jeder Druschplatz wimmelte von der jungen Schar. Erntezeit und Druschzeit war eine fröhliche Zeit. Die Schnitter, Druschleute, Maschinisten und Heizer verdienten gut und beschafften bei dieser Arbeit fürs ganze Jahr das tägliche Brot für ihre Familie.
Diese schwere, doch fröhliche und romantische Zeit ist nun entgültig vorbei. Die Mähdrescher besorgen fachlich und ohne Romantik die Ernte und den Drusch der Fechsung. Flinke Traktoren bringen auf gummibereiften Wagen das Erntegut ins Haus oder in die Lagerhäuser. Mit der Umstellung auf die neue Erntemethode ist aber ein neues Problem aufgetaucht. Das so geerntete Getreide ist nicht vollkommen trocken und in diesem Zustand nicht lagerfähig. Der Bauer musste daher seine Fechsung im Hof oder in der Scheune auf Plachen3 aufbereiten und so lange umschaufeln, bis sie trocken war oder sie ehebaldigst einem Lagerhaus oder Fruchthändler zum Kauf anbieten.
1 Garben, Büscheln
2 das geerntete Getreide
3 große Planen
Traktore halten Einzug
Der Modernisierungsschub wurde in den fünfziger Jahren eingeleitet. Gerade die Getreideernte war vorher eine sehr aufwendige und langwierige Arbeit. Das Mähen des Getreides erfolgte ausschließlich mit der Hand. Das Getreide wurde anschließend zu Mandeln (Garben) zusammengebunden und zu Haufen zusammengestellt. Nach der Einbringung in die Scheunen erfolgte das Dreschen. Der letzte Teil der Arbeit war die Trennung der Körner von der Spreu. Die erste Technisierung brachten die Dreschmaschinen. Sie standen in Wallern auf dem Anger (Kotsee) und wurden anfangs mit einer Dampfmaschine angetrieben, später mit Traktoren. Eine weitere Erleichterung brachte der Bindemäher. Dieses Gerät mähte das Getreide und band es zu Garben.
Aus der Ortschronik (Josef Hofstädter)
Noch vor fünf Jahren erfolgte bei uns die Getreideernte durch Schnitter, später durch Mähmaschinen. Die Ernte begann Ende Juni. Das abgeschnittene Getreide wurde gebündelt und in Mandeln1 auf den Äckern in mehreren Haufen gelagert. Dort machte es eine Nachreife durch und trocknete ganz aus. Erst nach Wochen wurde es dann entweder in die Scheunen oder auf den Anger geführt, wo es in große Tristen aufgestapelt wurde. Die Bauern schlossen sich zu Druschkompanien zusammen, die in erster Linie ihre eigene Fechsung2 droschen und sich nachher auf Lohndrusch umstellten. Es gab in unserer Gemeinde mehrere solche Druschgesellschaften, die mit Dampfmaschinen arbeiteten. Im ganzen Monat August hörte man vom frühen Morgen bis spät abends das auf- und abschwellende Summen der Dreschmaschinen, sah man die schwer beladenen Pferdefuhrwerke mit den prall gefüllten Getreidesäcken in die Gehöfte zu den Schüttkammern fahren. Kinder jeden Alters saßen auf den Säcken, denn es war dort gut zu sitzen und jeder Druschplatz wimmelte von der jungen Schar. Erntezeit und Druschzeit war eine fröhliche Zeit. Die Schnitter, Druschleute, Maschinisten und Heizer verdienten gut und beschafften bei dieser Arbeit fürs ganze Jahr das tägliche Brot für ihre Familie.
Diese schwere, doch fröhliche und romantische Zeit ist nun entgültig vorbei. Die Mähdrescher besorgen fachlich und ohne Romantik die Ernte und den Drusch der Fechsung. Flinke Traktoren bringen auf gummibereiften Wagen das Erntegut ins Haus oder in die Lagerhäuser. Mit der Umstellung auf die neue Erntemethode ist aber ein neues Problem aufgetaucht. Das so geerntete Getreide ist nicht vollkommen trocken und in diesem Zustand nicht lagerfähig. Der Bauer musste daher seine Fechsung im Hof oder in der Scheune auf Plachen3 aufbereiten und so lange umschaufeln, bis sie trocken war oder sie ehebaldigst einem Lagerhaus oder Fruchthändler zum Kauf anbieten.
1 Garben, Büscheln
2 das geerntete Getreide
3 große Planen
Mit dem Bindemäher konnte das Getreide ohne große Mühe geschnitten und zu Garben gebunden werden.
Ein alter Steyr Traktor mit 30 PS
1957 gab es bereits eine komplette Dreschmaschine -
allerdings noch nicht selbstfahrend
allerdings noch nicht selbstfahrend
Der erste Claas Mähdräscher gefahren von Josef Unger, Pamhagenerstraße - rechts unten
Weiters zu sehen - Thüringer Matthäus (rechts oben) und Kaintz Franz
Weiters zu sehen - Thüringer Matthäus (rechts oben) und Kaintz Franz
Dreschmaschine, von einem Steyr-Traktor (30 PS) angetrieben
Bauer beim Maisdreschen in den 50er Jahren
Zuckerrübenernte in den 50er Jahren
Der Großteil der Arbeit wird noch von Hand erledigt
Der Großteil der Arbeit wird noch von Hand erledigt